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Erinnerung: Getrödelt, Gefunden, Gefreut!

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Ich hoffe ihr seid gut in der Sommerzeit angekommen! Übermorgen ist schon der erste April und wieder Zeit für Getrödelt, Gefunden, Gefreut! Also kramt sie hervor - eure Schätze aus den letzten Wochen!

Ich habe gar nichts ergattert, aber bald startet einer meiner liebsten Flohmärkte wieder, also zeige ich dieses mal etwas Altes und bin dann zuversichtlich für Mai. Und ihr? Flohmarktsaison schon eingeläutet?

Von einseitig verdeckten Reißverschlüssen und der Zielgeraden!

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Endlich ist der Reißverschluss angekommen und konnte eingenäht werden.

Ich habe den Reißverschluss bei geschlossener Naht eingesetzt und das habe ich zum ersten Mal gemacht. Während die verdeckte Seite noch sehr gut klappte, hat die andere Seite sich ständig gedreht und musste mehrfach aufgemacht werden. Dem Stoff tat das nicht so gut - an einer Stelle ist sogar ein kleines Loch entstanden, aber das konnte ich mit darüber laufender Naht noch retten. Außerdem habe ich gleich zwei mal über das Metalendstück des Reißverschlusses genäht und die Nadeln zebrachen und flogen davon.

Schließlich habe ich den Reißverschluss [wie ich es wohl von Anfang an hätte tun sollen] mit Handstichen befestigt, mit langen Maschinenstichen nochmal fixiert und dann endlich erfolgreich eingenäht!

Und dann kam der spannende Moment der ersten Anprobe und das Kleid passt! Ich bin sehr erleichtert, muss ich zugeben - diese ganze Arbeit um ein nicht passenden Kleid zunähen, wäre wirklich gemein gewesen. Allerdings spannt es über der Puppe und an mir ist es eher locker, also da muss ich nochmal die Puppe anpassen. Aber das Kleid bekommt nun seine Ärmel, seinen Saum und einen Gürtel und dann werde ich im neuen Kleid Ostereier suchen gehen!

Wie näht ihr eigentlich Reißverschlüsse ein? Und immer nur die Nahtverdeckten in Kleidern oder auch mal andere?
[verlinkt beim Creadienstag]

Getrödelt, Gefunden, Gefreut! #25

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Es ist der Erste im Monat und damit begrüße ich euch ganz herzlich: Willkommen zu Getrödelt Gefunden Gefreut! 
Worum geht's?Trödelei! Genauer gesagt um alle alten Schätze bis rund 1980, die ihr im Laufe des letzten Monats ertrödelt habt oder - falls es ein sehr glückloser Monat war - sonstwie nochmal besonders in der Hand hattet. Es muss nicht der Flohmarkt um die Ecke sein - es trödelt sich auch wunderbar in Secondhandläden oder im Internet. 
Wie kann ich mitmachen? Einfach einen Beitrag auf Deinem Blog veröffentlichen, diesen Beitrag in der Liste unten verlinken und fertig.
Was muss ich beachten?  Toll wären ein paar Hintergrundinformationen zum ertrödelten Stück: Was ist es? Wo hast Du es her? Was hat es gekostet? Wieso genau dieses Stück?

Und bitte verlinkt doch diesen Beitrag in eurem Post, damit auch andere hier her finden. Mehr Infos findet ihr hier und jetzt geht's los!

Ich habe mich dieses Mal nahezu in Lebensgefahr begeben und bin ungesichert auf Tischen und Stühlen herumgeklettert, um euch mein heutiges Trödelstück zu zeigen: Unsere Deckenlampe im Wohnzimmer!

 
Es handelt sich um so eine typische sechsarmige Deckenlampe, die mit einem langem Metalstab von der Decke hängt, sodass die Lampen nach oben strahlen können - ich mag das sehr, weil es das Licht gleich etwas gemütlicher macht. Ein kleines Holzstück in der Mitte hält die Messingarme zusammen.

Die Lampenschirme aus Glas sind cremefarben getönt und haben ein zurückhaltendes Streifenmuster, dass hübsch durchleuchtet, wenn man die Lampe anmacht. Ich hätte sie euch auch gern leuchtend gezeigt, aber uns sind zwei Birnen durchgebrannt und wir kamen bisher noch nicht dazu, sie zu ersetzen. Ansonsten ist die Lampe aber funktionstüchtig - vielleicht lassen wir sie bei Gelegenheit mal neu verkabeln.

 

Als wir die Lampe auf dem Flohmarkt kauften war sie auf den ersten Blick in keinem besonders guten Zustand - das Messing war schmutzig, das Glas teilweise rußschwarz und die Ummantelung des Metalstabes hing in losen Fäden herunter. All das war aber nicht wichtig - die Gläser waren heil und kein Rost vorhanden und darauf kommt es an! Wir haben also zugeschnappt und für 20 Euro das gute Stücke nach hause getragen und ..im Keller verstaut.

 
In unserer alten Wohnung waren die Decken zu tief für ein solche Lampe und so wurde sie erst letztes Jahr im Häuschen aufgehangen. Vorher wurde sie natürlich noch ausgiebig gereinigt, aufpoliert und neu umwickelt. Ich habe ganz einfache, feine Wolle der Nadelstärke 1,5 genommen und gewickelt, nach unten geschoben, festgezurrt und weitergewickelt. Es hat sehr lange gedauert und meine Hände haben zum Ende hin unerträglich geschmerzt, aber es war die Sache wert - unsere Lampe sieht aus wie neu.

 
Eine genaue Zeitbestimmung fällt mir bei Lampen eher schwer - aber ich habe ein ähnliches Modell [wenn auch mit mehreren Etagen] im Buch Formschöne Lampen und Beleuchtungsanlagen aus dem Jahr 1952 entdeckt. Die Lampe wird wohl grob aus den 50er Jahren stammen. Wie gefällt euch die Lampe? Habt ihr auch solche Deckenleuchten? Und was habt ihr ertrödelt?


Eine Woche nach Maß! - Herrenmaße

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Letztes Jahr zeigte ich euch unter dem Motto Eine Woche nach Maß! Verschiedenes zum Maßnehmen, zu Größen und Schnittkonstruktion - hier könnt ihr das auch nochmal nachlesen. Dabei ging es ausschließlich um Damenmode, aber die Herren sollen nicht länger unerwähnt bleiben, daher gibt es nun einen kleinen Nachtrag. 

Die Frau des Hauses hat zwar auch für den Gatten gestrickt, Unter- und Hauswäsche genäht, aber die Anzüge wurden von gelernten Schneidern auf Maß angefertigt, sodass Herren in den Handarbeitsheften und insgesamt beim Hausschneidern dieser Zeit meist zu kurz kamen. 

Dennoch habe ich mal eine kleine Übersicht von Maßtabellen zusammengestellt:

Maßtabelle Deutsche Moden-Zeitung aus dem Jahr 1935

  Maßtabelle Schwabe - Der neue Schnitt aus dem Jahr 1950

Maßtabelle Elsa aus dem Jahr 1957

Scheinbar hatten auch die Herren in den frühen 50er Jahren schmalere Taillen, aber bei so wenig Vergleichsmöglichkeiten ist das auch eher eine Spekulation. Meine Herren, ich hoffe, die Maße nutzen euch etwas oder waren zumindest interessant.

Fertig: Damenpullover aus der Elsa von 1950!

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Gerade habe ich erst die Nadel aus der Hand gelegt und auch zugegebenermaßen die Schulterpolster noch nicht eingenäht, aber ich kann es nicht erwarten euch meinen Pullover zu zeigen und muss auch gleich in die Osterfeierlichkeiten entschwinden.
Ich bin sehr zufrieden, was die Passform angeht und die Abnäher sind kaum zu sehen, aber tun ihren Dienst und der Pullover passt trotz anfänglicher Zweifel ganz hervorragend, wenn auch der Sitz der Ärmel etwas ungewohnt ist.
Die Brosche hat sich leider etwas verdeht, aber man sieht gut, dass sie hervorragend zum Pullover passt und den Hauch Frühling mitbringt, den ein Frühlingspullover eben auch braucht.

Der Kragen gefällt mir auch ausgesprochen gut, obwohl er doch sehr eng anliegt (und den kleinen Fehler am Kragen, der durch das Gewicht an der Maschine entstand, behebe ich auch noch).
Die Länge des Pullovers ist für den schon oft gezeigten Rock mit hohem Bund ideal und wird sicher auch zur Jeans und meinen anderen Röcken sehr gut passen.
Die Rückansicht gibt auch keinen Anlass zu klagen - das Muster liebe ich nach wie vor sehr!

Ich bin etwas kurz angebunden, da der Lammbraten wartet, aber ich bin sehr glücklich mit meinem Pullover und freue mich sehr darüber. Ich wünsche all den anderen Strickerinnen bezaubernde Ostern!

Und falls ihr euch wundert warum nun gerade ich erst so kurz vor dem Finale fertig wurde, möchte ich euch noch kurz verraten, dass ich am 15.04. einen kleinen Strickmaschinenkurs starten werde - gemeinesames Kennenlernen der Strickmaschine. Wer also noch so ein Stück zu hause hat, der sollte mal vorbeischauen. Es wird ganz einfach und am Ende ein fertiges, tragbares Stück dabei herauskommen!

Von Kleinigkeiten, Schnallen und Knöpfen!

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Ich sollte es lassen zu glauben, dass das Kleid doch noch schnell fertig wird. Es war ein schönes Ostern mit vielen wunderbaren Geschenken und glücklichen Zufällen. So habe ich vom Liebsten gleich zwei Bücher über Schnittkonstruktion geschenkt bekommen und dazu noch bei einem Ausverkauf tolle Stoffe spottbillig ergattert. Das Kleid allerdings blieb liegen. 
Nachdem die Ärmel eingesetzt sind und ich zwei Stunden lang das Innenleben angenäht habe, bin ich immerhin schon beim Gürtel angekommen. Die Schnalle ist eine aus dem eisern gehüteten Vorrat an beziehbaren Gürtelschnallen und bereits bezogen. Eigentlich ist sogar das Gürtelband schon fertig - aber ich bin nicht zufrieden. Das Band muss irgendwo zwischendurch einen halben Zentimeter Breite verloren haben und schlackert nun an der Schnalle. Das muss ich noch mal machen.

Für einen kleinen Motivationsschub habe ich zwischendurch noch Knöpfe bezogen - für die Jacke, die ich passend zum Kleid nähen werde. Und dann gibt es auch noch eine Maschenprobe von der Maschine zu sehen. Es ist also nicht so, dass ich nichts tun würde - nur mit dem fertig werden habe ich so meine Probleme. Und ihr so? Habt ihr ordentlich was geschafft über Ostern?

Das kleine Kleid für frohe Stunden!

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[Berlins Modenblatt Heft 2/1950]

So viele schöne Kleider mit so spannenden Details - ich bin immer wieder fasziniert, aber muss gestehen, dass das braune Kleid EKA295 mit dieser Rückenansicht mich am meisten begeistert! Und euch?

Schmückende Frühlingsboten!

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Manchmal begegnen mir auf dem Flohmarkt auch Schmuckstücke, die mich nicht so richtig begeistern, aber trotzdem hübsch sind und an denen ich einfach nicht vorbeischlendern kann - vor allem nicht, wenn sie nur einen Euro kosten sollen. So geschehen auch bei diesen Ohrclips mit süßer Blätterverzierung. Der merkwürdige, ölig schimmernde Stein gefiel mir allerdings gar nicht.
 
Kurzerhand habe ich den Stein herausgebrochen. Doch womit ersetzen? In der Bastelkiste habe ich noch ein paar vanillefarbenen Plastikblüten gefunden, die ich vor sehr langer Zeit mal im Auktionshaus ergattert habe.
Ich habe den Blüten kleine Glitzersteine spendiert, die ich mit Schmuckkleber befestigt habe. Ein bisschen drapiert auf der Steinfassung entstanden kleine Sträuße statt des plumpen Steines.
Festgeklebt mit der Heißklebepistole kann da auch nichts verrutschen oder verloren gehen. Ein paar von den kleinen Blüten habe ich noch - vielleicht für eine passende Brosche.

Und so entstanden meine neuen Ohrclips als schmückende Frühlingsboten - wie findet ihr sie?
[verlinkt beim Creadienstag]


Maschinenstricken für Anfänger!

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Heute geht es los mit meinem kleinen Kurs "Maschinenstricken für Anfänger!" und ich möchte das schnell nutzen um euch zu zeigen was wir also zusammen stricken wollen, nämlich einen Bettschal - was ein Bettschal ist? 
Ein Bettschal (auch genannt Leseschal, Schulterschal oder auf englisch "Shrug") ist eine Art kleiner Bolero. Er wird in einem Stück seitlich gestrickt und hat dazu noch zwei Bündchen.

Am Beispiel dieses Bettschales werde ich euch bis zum ersten Mai zeigen wie ihr die ersten Schritte an der Strickmaschine machen könnt. Und warum ausgerechnet ein Bettschal? Er hat mehrere Vorteile als erstes Stück auf der Strickmaschine. Zum Einen ist ein Bettschal ein sehr einfaches Schnittmuster, das jeder versteht, sodass ihr euch voll auf das Stricken konzentrieren könnt, und zum Anderen ist es eine Einheitsgröße ohne echte Passform, also egal ob ihr schmal oder kurvig gebaut seid, ob ihr groß oder klein seid - der Bettschal passt.

Das Kleid ist ebenfalls selbstgenäht [das könnt ihr hier nochmal anschauen] und morgen geht es dann weiter mit dem Zeitplan für das Maschinenstricken. Ich hoffe ein paar von euch können sich ebenfalls für einen Bettschal erwämen und stricken mit - oder ist so ein Bettschal gar nichts für euch?
[verlinkt beim MeMadeMittwoch]

MfA #1 - Einleitung & Zeitplan

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Vorab ein paar Worte zum Sinn und Zweck dieses kleinen Einsteigerkurses: Ich möchte euch ein wenig die Strickmaschine näher bringen. Es soll also vor allem darum gehen sich an die Maschine heranzutrauen und das erste Stück zu produzieren. Es werden keine schweren Stiche oder Abläufe gezeigt und alles ist mit einer ganz normalen Einbettmaschine nachzuarbeiten. Ihr braucht also weder spezielles Zubehör noch Vorkenntnisse.

Grundsätzlich funktionieren Strickmaschinen alle nach dem selben Prinzip, aber nicht jede modellspezifische Einstellung kann berücksichtigt werden. Wie ihr also zB die Spannung speziell an eurer Maschine einstellt oder wie der genaue Fadenlauf ist, müsstest ihr bitte der Bedienungsanleitung der Maschine entnehmen.

Was stricken wir denn?




Wir stricken den gestern schon gezeigten Bettschal.

Liebe Herren, ich bitte um Verständnis, dass ich leider kein männliches Gegenstück parat habe. Ich hoffe, ihr habt eine Dame in eurem Umfeld, die ihr bestricken könnt, ansonsten werde ich auch noch eine Anleitung für eine Weste einstellen - die Arbeitsschritte im Einzelnen sind natürlich gleich.

Wie lange dauert das?


Dieser kleine Kurs geht bis zum ersten Mai, aber da wird in kleinen Schritten gearbeitet. Wer zB die Strickmaschine nicht lange herumstehen lassen möchte, der kann auch am Ende alles in einem Schwung nachstricken. Ich habe mal die Uhr dabei laufen lassen und das Stricken (ohne Zeiten für Probe, Waschen & Zusammennähen) dauert lediglich 81 Minuten.

Was brauchen wir?


Strickmaschine und Wolle. Bei der Strickmaschine ist verschiedenes Zubehör dabei - welches und wozu erfährt ihr beim nächsten Termin.

Bei der Wahl der Wolle solltet  ihr zuerst darauf achten, ob eure Maschine ein Superfein-, Fein-, Mittel- oder Grobstricker ist. Das seht ihr entweder in der Anleitung oder am Abstand der Nadeln auf eurer Maschine.

Superfeinstricker » 3,6mm Nadelabstand » Garnstärke 1-2,5
Feinstricker         » 4,5mm Nadelabstand » Garnstärke 1,5-3,5
Mittelstricker      » 6-7mm Nadelabstand » Garnstärke 2,5-5
Grobstricker        » 7-8mm Nadelabstand » Garnstärke 3-7


Garne über der Stärke 8 können mit handelsüblichen Maschinen nicht ohne Weiteres verstrickt werden. Grundsätzlich kann man noch etwas tricksen - so kann man auch nur jede zweite Nadel abstricken und den Nadelabstand somit umgehen. Für das erste Mal würde ich aber empfehlen im üblichen Bereich eurer Maschine zu bleiben.

Ansonsten könnt ihr jede Wolle nehmen, die euch gefällt oder die ihr halt einfach habt.

Da wir beim Bettschal ausschließlich mit Längenangaben arbeiten ist die Wollstärke und das Material ansonsten egal. Je nachdem ob ihr einen mehrfarbigen Bettschal möchtet, ob er zu einem vorhanden Teil passen oder nur ein pastellfarbener Bettüberwurf sein soll, könnt ihr die Farben wählen.


Der Zeitplan:

    • #1 - 16.04.2015 - Einleitung & Zeitplan
    • #2 - 17.04.2015 - Grundsätzliches & erste Schritte
    • #3 - 18.04.2015 - Die Maschen- & Musterprobe
    • #4 - 21.04.2015 - Das Schnittmuster & die Berechnung
    • #5 - 23.04.2015 - Anschlag & Zunahmen am Rand des Strickstück
    • #6 - 25.04.2015 - Abnahmen am Rand des Strickstück & Abketten
    • #7 - 27.04.2015 - Die Bündchen
    • #8 - 29.04.2015 - Das Zusammennähen
    • #9 - 01.05.2015 - Der fertige Bettschal
    Morgen geht es weiter mit dem Vorstellen der Strickmaschine, Vorbereitung des Garns und am Samstag wird dann schon gestrickt!
     [verlinkt bei Rums]

      MfA #2 - Grundsätzliches & Erste Schritte

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      Kommen wir nun also zu den ersten Grundlagen der Strickmaschine - wie funktioniert eigentlich eine Strickmaschine? Wie die Maschine Maschen bildet habe ich hier schonmal gezeigt, das ist aber nur der grundsätzliche, technische Ablauf.

      Aufbau der Strickmaschine


      Wenn wir die Strickmaschine bedienen wollen, dann beginnen wir natürlich nicht mit den Maschen, sondern erstmal damit die Maschine aufzubauen. Im besten Falle wird die Strickmaschine auf einem speziellen Strickmaschinenständer oder an der Tischkante befestigt, dann kann das Strickstück gut nach unten fallen. Achtung: Es bedarf später beim Stricken schon eines gewissen Kraftaufwandes, daher sollte die Maschine wirklich festen Stand haben!

      Anschließend wird der Fadenführer aufgebaut und der Schlitten aufgesetzt - hier müsstet ihr mal in eure Anleitung schauen, denn die zeigt und erklärt euch, wie eure Maschine das gern hätte. Meine Maschine ist eine Brother KH 891 und an der zeige ich euch dann wie es weiter geht - kleine Abweichungen zu eurem Modell lassen sich leider nicht immer vermeiden. So hat zB eine alte Knittax gar keinen Fadenführer, aber benötigt dafür auch keine Verlängerungsschienen.

      Welches Zubehör benötigen wir?


      Und wo wir gerade bei Verlängerungsschienen und Ähnlichem sind, kommen wir mal zum Zubehör - das kann bei euch etwas anders aussehen, aber insgesamt sollten diese Teile ungefähr vorhanden sein.



      Zunächst einmal eine Ersatznadel aus dem Nadelbett (1) mit der geschwungenen Spitze und dem beweglichen Dorn oben - achtet immer darauf verbogene Nadeln oder solche mit unbeweglichem Dorn sofort auszutauschen!

      Nach dem gleichen Prinzip wie die Maschinennadeln ist die Arbeitszungennadel (2) aufgebaut, mit der zB fallengelassene Maschen hochgehäkelt werden. Rechts davon seht ihr eine Auswahl verschiedener Deckernadeln (3). Mit Deckernadeln können eine oder mehrere Maschen abgenommen und versetzt werden. Besonders die Deckernadel mit einer Nadel gehört neben der Arbeitszungennadel zu dem wichtigsten Werkzeug für alle Arten von Mustern oder Zu- und Abnahmen. Die Deckernadeln mit drei oder mehr Nadeln sind besonders bei Zu- und Abnahmen im Strickstück wichtig - das werden wir zwar beim Bettschal nicht benötigen, aber sollte man schon mal gesehen haben.

      Da die Strickmaschine Gewicht zur Maschenbildung braucht, braucht es auch Gewichte (4), die das Strickstück nach unten ziehen. Und damit das Gewicht gut verteilt werden kann, hängt man einen Anschlagkamm (7) auf die gesamte Länge des Strickstückes. Rechts am Anschlagkamm kann man den Faden fixieren und links mit einem Verbindungsstück einen weiteren Anschlagkamm anfügen.
      Ganz links seht ihr noch einen Nadelschieber (5), mit dem man Nadeln schnell durchzählen kann sowie jede zweite nach vorn schieben, und dann haben wir da noch eine Rolle Paraffin (6). Paraffin ist ein wachsähnliches Material über das man die Wolle laufen lässt, damit sie geschmeidiger läuft und besser verarbeitet werden kann. Falls ihr kein Paraffin zur Hand habt, tut es auch ein Teelicht.

      Vorbereitung der Wolle


      Das Paraffin bringt uns dann gleich mal zum Thema Wolle, denn die müssen wir zunächst vorbereiten. Die Strickmaschine arbeitet mit Gewicht und Spannung und somit ist ein reibungsloser Ablauf der Wolle vom Knäuel wichtig.

      Im besten Falle habt ihr eure Wolle schon auf Konen gekauft [links im Bild], denn die ist fertig gespult und meist bereits paraffiniert. Ansonsten solltet ihr eure Wollknäule neu wickeln - das geht entweder mit einem Wollwickler [rechts im Bild mit Wollwickler gewickelte Knäuelwolle] oder Konenwickler. Beim Neuwickeln lasst ihr dann die Wolle einfach locker über das Paraffin laufen.

      Die Wolle steht also bereit, die Strickmaschine ist aufgebaut und einen ersten Überblick über das Zubehör und Handwerkszeug haben wir auch - morgen geht es weiter mit Maschen- und Musterprobe. Und keine Sorge, falls ihr bisher noch nicht so richtig viel verstanden habt - das wird dann in der Praxis alles viel klarer und ansonsten könnt ihr natürlich jederzeit Fragen stellen.

      MfA #3 - Die Maschen- & Musterprobe

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      Die Maschine ist aufgebaut, die Wolle gewickelt, der Strickschlitten steht rechts und ihr seid bereit? Dann geht es nun ans Stricken von Maschen- und Musterproben!

      Die Maschenprobe


      Bei dem Wort Maschenprobe erntet man oft ein genervtes Schnauben und ich bin auch sicher, dass viele beim Stricken per Hand auch ohne Maschenprobe auskommen, allerdings ist das bei der Strickmaschine anders. Das Nadelbett verzieht das Strickstück in der Breite und der Anschlagkamm mit den Gewichten verzieht es in der Länge. Es ist daher überhaupt nicht abzusehen wie ein Strickstück aussieht, wenn man es von den Nadeln nimmt - von einem Anprobieren zwischendurch ganz zu schweigen. Deshalb ist eine Maschenprobe bei der Strickmaschine unerlässlich - und dazu gehört auch das Waschen!

      Dafür hat die Strickmaschine einen anderen ganz entscheidenden Vorteil, denn so eine Maschenprobe ist unheimlich schnell erledigt, sodass es sich anbietet gleich eine ganze Reihe von Maschenproben zu machen.

      Hier das Beispiel der Maschenprobe meines Frühlingspullovers - bei der Maschenweite habe ich unten mit 4 angefangen, bin dann auf 3 runter gegangen und dann auf 6 wieder hoch. Man erkennt deutlich die Unterschiede.

      Dazu seien noch ein paar Worte gesagt, denn so eine Strickmaschine ist ja ein Gerät das vor allem bei vielem Stricken unterstützen soll - in den 50er Jahren eingeführt sollte die Dame des Hauses damit die ganze Familie [und wahlweise noch den ganzen Häuserblock] bestricken können. Anders als beim gemütlichen Stricken auf dem Sofa mit den Knäulen im Schoss stellt sich also bei der Strickmaschine auch eine gewisse Massenproduktion ein. Es empfiehlt sich daher neben den großen Wollkonen auch Wolle, die man gern hat und sich gut verstricken lässt, gleich in verschiedenen Farben zu ordern. Denn neben der reinen Geschwindigkeit punktet die Strickmaschine auch mit ihrer Gleichmäßigkeit. Ein Garn in der gleichen Maschenweite und mit der gleichen Fadenspannung ergibt immer das gleiche, regelmäßige Strickbild, daher macht es auch Sinn eine Maschenprobe gleich umfassender zu machen anstatt nur auf eine bestimmte Anleitung beschränkt. Wer sparsam an Wolle sein möchte oder muss, der kann sich natürlich auf eine kleine Maschenprobe beschränken.

      Auf der Maschine gibt es neben dem Nadelbett Hinweise auf die verschiedenen Nadelpositionen. Bei der Brother KH 891 unterteilt es sich nach A, B, D und E.

      A» Diese Nadeln sind außer Betrieb
      B» Diese Nadeln stehen in der normalen Arbeitsposition, sie werden glatt abgestrickt
      D» Diese Nadeln stehen in Musterposition
      E» Diese Nadeln sind in Betrieb, aber in Ruhestellung

      Zunächst schieben wir in der Mitte vom Nadelbett mehrere Nadeln von A in Strickposition B, sodass sie abgestrickt werden. Bei der Breite richte ich mich immer nach meinem kleineren Anschlagkamm, aber grundsätzlich sollten 40M. reichen. Danach kümmern wir uns um den Schlitten

      So ein Schlitten hat unterschiedlichste Knöpfe, aber wir kümmern uns nur um zwei Dinge und das sind der Maschenweiteregler (1) und das Fadenführernüßchen (2). Also der Punkt an dem ich die Maschenweite einstelle (bei Knittax zB ganz einfach 'Wählscheibe' genannt) sowie der an dem ich meinen Faden einfädeln muss.

      Grundsätzlich geht man davon aus, dass die passende Maschenweite dem Doppelten der normalen Nadelstärke entspricht. Mein Garn zB ist für Nadelstärke 3 ausgelegt, also liegt der Wert auf der Strickmaschine bei rund 6.
      Anstatt nun aber eine einzelne Maschenprobe auf der 6 zu stricken, fange ich bei einer offensichtlich zu kleinen Größe an - zB bei 3. Davon stricke ich 20 Reihen und stelle dann auf 4, weitere 20 R. und auf 5 und so weiter. Bis ich schließlich bei dem offensichtlich zu großen Wert 9 ankomme. So kann ich am Ende am besten vergleichen und mich zwischen den Maschenweiten entscheiden.

      Normalerweise schauen wir dann welche Einstellung der Vorgabe des Strickstückes am besten entspricht. Die Brother KH 891 hat noch Zwischenschritte, sodass ich bei kleineren Abweichungen nach oben oder unten noch weiter verfeinern kann. 

      Das Stricken der Maschenprobe


      Nun müssen wir den Faden in den Schlitten bekommen - das ist wieder so eine Sache, bei der ihr bitte eure eigene Anleitung bemühen müsstet. Die Brother sieht eine Einfädelung  mit Fadenführung vor und bei einer alten Knittax zB braucht man gar nicht fädeln.

      Der Faden ist also im Schlitten, die Nadeln sind vorgeschoben und alles ist bereit. Wir halten nun den Faden am unteren Ende fest bzw. befestigen ihn zB am Tisch und schieben den Schlitten von rechts nach links über die abzustrickenden Maschen. Der Faden liegt nun in den Nadeln, damit die Maschine in den folgenden Reihen Maschen bilden kann, brauchen wir Gewicht!

      Wir hängen also den Anschlagskamm auf die gesamte Länge des Strickstückes ein - falls der Kamm länger ist als unser Strickstück hängen wir ihn so, dass das Strickstück möglichst mittig sitzt, aber achtet darauf, dass der Faden vor den Haken den Anschlagskammes liegt. Nun beschweren wir den Anschlagskamm zunächst an den beiden Enden und je nach benötigtem Gewicht auch regelmäßig verteilt in der Mitte und ziehen dann den Strickschlitten wieder von links nach rechts, dann von rechts nach links, usw. Und weil das so furchtbar theoretisch zeige ich euch das lieber einmal:



      Achtet darauf, dass der Anschlagskamm auch alle Maschen erwischt und ausbalanciert beschwert wird. Und man sieht auch deutlich, dass ich zwischendurch die Maschenweite ändere (von 6 auf 9).

      Die Musterprobe


      Grundsätzlich würde ich euch empfehlen beim ersten Mal auf ein Muster zu verzichten, allerdings ist es ein wirklich einfacher Bettschal und wer nicht auf Muster verzichten möchte, der sollte das auch nicht müssen. Ihr solltet dann aber das Muster auch in der Maschenprobe berücksichtigen oder nach der Maschenprobe nochmal eine Musterprobe machen.

      Ich rate  euch bei einfachen Mustern zu bleiben, also entweder per Farbwechsel [da der Bettschal von Ärmel zu Ärmel gestrickt wird, ergäbe das ein längsgestreiftes Muster] oder per Veränderung der Maschenweite. Beides funktioniert ohne aufwendige Löcher, Zöpfe, Fangpatente oder Ähnliches.

      Der Farbwechsel erfolgt, indem ihr am Ende der Reihe einfach andersfarbige Wolle in den Schlitten spannt und damit weiterstrickt. Die Fadenenden werden am Ende vernäht. Wenn ihr lediglich die Farbe verändert, aber die Wollart/-stärke gleich bleibt, braucht ihr das nicht wieder zu berücksichtigen. Falls ihr eine andere Wollart/-stärke verwendet sollte eure Maschenprobe das beinhalten.  Das Gleiche gilt dann für Änderungen in der Maschenweite. Die genauen Zahlen werden dann von der Musterprobe entnommen.

      Die Maschenprobe beenden


      Nachdem wir unsere Maschenprobe mit den wechselnden Einstellungen wie oben beschrieben und samt Musterprobe beendet haben, schneiden wir einfach den Faden oberhalb des Schlittens ab und entfernen ihn aus dem Schlitten. Wir nehmen die Gewichte ab und halten den Anschlagskamm in der Hand, damit er nicht herunterfällt. Nun schieben wir den Schlitten erneut über das Nadelbett [dabei halten wir das Strickstück am Anschlagskamm etwas gespannt - ihr wisst ja: Ohne Spannung läuft nichts] und er wirft das Strickstück einfach ab. Wir entfernen den Anschlagskamm und waschen und spannen unser Strickstück - aber Vorsicht denn die enden sind ungesichert und könnten ausribbeln. Wenn das Stück trocken ist, schaut und fühlt ihr welche Maschenweite euch für den Bettschal am besten gefällt und notiert die Maschen- und Reihenzahlen auf 10cm [ggfs. hochgerechnet]. Danach notieren wir uns natürlich die Einstellungen und heben wir die Maschenprobe für's nächste Mal auf!

      Nachdem wir  nun wissen mit welcher Maschenweite und welchen Zahlen wir stricken, geht es am Dienstag weiter mit der Berechnung und dem Schnittmuster und der Berechnung.

      Ich hoffe, ihr seid gut mitgekommen und nun nicht abgeschreckt. Ich kann euch aber versichern, dass das sehr ausführlich beschrieben ist und schnell von der Hand geht - all das ist leichter getan als gesagt!

      MfA #4 - Das Schnittmuster & die Berechnung

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      « MfA #3 - Die Maschen- & Musterprobe

      Ihr habt eure Maschenprobe gestrickt, gewaschen und gespannt? Dann wird nun gerechnet, aber zunächst schauen wir uns das Schnittmuster und die Ausarbeitung an - wie versprochen ist das Schnittmuster ganz einfach.

      Wir beginnen mit einem Ärmel, stricken diesen einfach gerade hoch und nehmen dann auf beiden Seiten 2cm zu. Diese 2cm sind  der Saum bzw. die Nahtzugabe für den Körper. Den stricken wir ebenfalls gerade hoch und nehmen am Ende die 2cm wieder ab. Der zweite Ärmel wird hochgestrickt und dann alles abgekettet. Dazu kommen die zwei Bündchen. Dann werden die Ärmelnähte geschlossen und die Säume umgenäht. Wir schließen die Bündchen und falten sie der Länge nach. Dann halten wir die Ärmel ein und nähen die Bündchen an, sodass sie den Ärmelsaum zwischenfassen. Fertig.

      Ihr müsst lediglich die Längenangaben auf eure Maschen- und Reihenzahlen hochrechnen. Da wir alle unsere Zahlen auf 10cm berechnet haben, müsst ihr nur noch eure Zahlen einsetzen. Ich rechne einfach mal mit meinen Zahlen vor.

      Meine Maschenprobe:
      25 M./45 R. auf 10cm
      Zunächst berechnen wir die Anzahl der Maschen zum Anschlag (3).

      25 M. x 4,4 = 110 M

      Der Bettschal hat eine Gesamtlänge von 140cm (7), davon 40cm je Ärmel (4) und 60cm (5) für den Körper.

      45 R. x 4 = 180 R.
      45 R. x 6 = 270 R.

      2cm werden am Körper an beiden Seiten zugenommen.

      25 M. x 0,2 = 5 M.

      180 R. = + 5 M. beidseitig
      450 R. = - 5 M. beideseitig
      630 R. = alles abketten

      Die Bündchen sind 20cm breit (1) und 13cm lang (2).

      25 M. x 2 = 50 M.
      45 R. x 1,3 = 59 R.

      Ihr müsst also lediglich eure Maße einsetzen. Notiert euch alles und legt es neben die Strickmaschine, damit ihr es immer vor Augen habt.

      Und zur Erinnerung noch der Bettschal wie er am Ende aussehen soll.

      Und wer keine Strickmaschine hat, kann das natürlich auch per Hand nachstricken oder sogar aus Strickstoff nachnähen.

      Am Donnerstag geht es hier weiter mit dem Anschlag und den Zunahmen.

      [verlinkt beim Creadienstag]

      MfA #5 - Anschlag & Zunahmen am Rand des Strickstückes

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      Schon geht es los mit dem eigentlichen Strickstück! Bei der Maschenprobe haben wir einfach drauflosgestrickt - ein offener Anschlag. Damit sich der Bettschal aber anders als unsere Maschenprobe nicht aufribbeln kann, muss der Anschlag gesichert werden - ein geschlossener Anschlag. Dazu gibt es verschiedene Varianten, aber für normales, glattes Gestrick nehme ich immer den Wickelanschlag [der eignet sich nicht so gut für zB Bündchen].

      Der Anschlag


      Wir beginnen links, der Strickschlitten steht rechts und der Faden ist noch nicht im Schlitten eingefädelt. Wir schieben dann alle benötigten Nadeln ganz nach vorn und schließen bei allen den Dorn. Anschließend befestigen wir unseren Faden mit einem normalen, lockeren Knoten an der äußersten Nadel.
      Der Faden wird nun von links nach rechts unter der nächstgelegenen Nadel durchgeholt..

      ..und über sie hinweg von rechts nach links wieder nach unten gezogen. Aber Achtung: Der Faden löst sich wieder sobald man ihn loslässt, also immer gespannt halten.

      Wir wickeln also den Faden einmal um die Nadel, daher Wickelanschlag, und das wiederholen wir bis zur letzten Nadel und fädeln den Faden dann in den Schlitten ein. Dabei sollte der Faden zwar Spannung haben, aber nicht straff gezogen werden - immerhin muss er noch gut über die Nadel rutschen können. Beim Tanzen würde man sagen "Spannung, aber nicht Krampf" - keine Sorge, ihr werdet merken, was ich meine, wenn ihr es selbst versucht.

      Am besten und schnellsten funktioniert der Anschlag übrigens, wenn ihr mit der linken Hand den Faden festhaltet und mit der rechten Hand wickelt. Dann kann sich der Faden auch nicht von den Nadeln lösen.

      Nachdem wir fertig gewickelt und den Faden in den Schlitten gefädelt haben, hängen wir den Anschlagskamm samt Gewicht ein, schieben alle Nadeln zurück in Strickstellung und lassen den Schlitten darüber laufen.
      Und dann stricken wir auch schon bis zum Ende des ersten Ärmels durch. Ich hoffe, ihr habt euch die Reihenzahl notiert? Die Strickmaschine zählt die Reihen mit, daher kann man auch gut mal zwischendurch etwas anderes tun oder unterbrechen - denn es werden ja ziemlich viele Reihen.

      Die Zunahme am Rand des Strickstückes


      Wenn wir am Ende des Ärmels angekommen sind, müssen wir Maschen zunehmen für unseren Saum am Körper des Bettschals.

      Die Zunahme von einzelnen Maschen [zB bei Ärmeln] wäre sehr einfach - dazu schiebt man einfach die äußere Nadel in die Strickstellung und strickt weiter. Das kann man dann auch gleichzeitig auf beiden Seiten machen.

      Zunahmen von mehreren Maschen sind nur auf der Seite möglich, an der auch der Schlitten steht, denn wir brauchen den Faden dazu - das ist aber zB beim Stricken von Hand auch nicht anders.

      Den Faden können wir einfach im Schlitten lassen, schieben die Nadeln, die wie brauchen, vor und machen wieder - genau wie beim Anschlag - den Wickelanschlag.

      Diesmal zeige ich euch den Wickelanschlag auf der linken Seite - auf der rechten Seite geht es natürlich genauso bzw. das habt ihr oben ja schon gesehen.

      Spiegelverkehrt zur rechten  Seite wird der Faden zunächst von rechts nach links unter der nächsten Nadel durchgezogen und dann darum gewickelt.

      Nachdem ihr die Zunahmen auf beiden Seiten erledigt habt, würde ich euch raten den Anschlagskamm zu versetzen, also aus dem Anschlag herauszulösen und wieder in die Maschen im Nadelbett zu hängen. Dann hängt euer Kamm nicht auf dem Boden und auch die zugenommenen Nadeln werden gut beschwert.

      Damit ihr nicht zweimal den Kamm umhängen müsst,  reicht bei der ersten Zunahme auch ein einzelnes Gewicht.

      Und schon ist die Zunahme von mehreren Maschen am Rand des Strickstückes erledigt.

      Wir stricken noch die errechneten Reihen bis zum Ende des Körpers hoch und dann wird am Sonntag abgenommen und abgekettet.

      Ich habe auch mal die Stoppuhr bemüht und bei dem reinen Stricken schaffe ich 35 Reihen in der Minute - und ihr? Habt ihr bisher gut folgen können?

      MfA #6 - Abnahmen am Rand des Strickstückes & Abketten

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      Der Körper des Bettschales ist fertig gestrickt, der zweite Ärmel steht an und nun müssen die Säume wieder abgenommen werden. Für Abnahmen brauchen wir vor allem die Deckernadel. Diese wird in die Nadeln des Strickbettes eingehangen und dann dazu genutzt um die Maschen umzulegen.

      Dazu noch kurz der Hinweis zum Umgang mit der Deckernadel, denn diese sollte beim Arbeiten stets eine Verlängerung der Stricknadel sein. Also nicht schief oder schräg halten, sondern in der Waagerechten. Nur so könnt ihr sicher sein, dass sie flüssig arbeitet und auch eure Nadeln nicht verbiegt.

      Bei Zu- oder Abnahmen innerhalb des Strickstückes müssen oft viele Maschen umgelegt werden, sodass es Deckernadeln mit unterschiedlicher Anzahl gibt, aber wir nutzen die einfache Deckernadel.

      Die Abnahme am Rand des Strickstückes

      Falls nur eine einzelne Masche am Rand abgenommen werden soll, wird mit der Deckernadeln die Masche einfach abgenommen und auf die Nebennadel gelegt.
       
      Wir nutzen bei der Arbeit an der Strickmaschine ganz viel den beweglichen Dorn. Alles hinter dem Dorn wird über die Nadel hinweggezogen, alles vor dem Dorn bleibt auf der Nadel - ein ganz einfaches Prinzip.
      Also ziehen wir mit der Deckernadel zunächst die Nadel so weit nach vorn, dass die Masche hinter den Dorn rutscht. Dann schieben wir Nadel zurück und lassen die Masche auf die Deckernadel gleiten. Nun können wir die Masche auf die Nebennadel legen..
       
      ..dazu wird die Deckernadel einfach in die Nebennadel gehängt und die Nadel wieder nach vorn gezogen bis die Masche von der Deckernadel rutscht.
      Und schon habe ich zwei Maschen auf einer Nadel, die beim nächsten Zug mit dem Schlitten einfach gemeinsam abgestrickt werden.
       
      Wie auch bei der Zunahme von einzelnen Maschen kann das gleichzeitig auf beiden Seiten gemacht werden. Bei mehreren Abnahmen brauchen wir den Faden.

      Zunächst wird die Masche, die aktuell abgenommen werden soll, auf die Nebennadel gelegt - wie oben auch schon gezeigt. Dann müssen wir aus den zwei Maschen eine einzelne neue Masche machen. Wir schieben also die Nadel nach vorn, sodass beide Maschen hinter den Dorn rutschen.

      Nun legen wir den Faden um die Nadel und zwar so, dass er vor dem Dorn liegt und beim Zurückziehen auf der Nadel bleibt.
      Wir ziehen die Nadel zurück, der Dorn schließt und zieht den Faden durch die beiden Maschen. Es entsteht eine neue Masche.
      Mit dieser neuen Maschen beginnen wir von vorn, also legen diese auf die Nebennadel, ziehen den Faden wieder durch beide Maschen und so weiter.
      Das machen wir nun so oft, bis die gewünschte Anzahl an Maschen abgenommen wurde. Bei der letzten Nadel reicht es dann wieder aus, wenn diese nur auf die Nebennadel gelegt wird und dann vom Schlitten abgestrickt wird. Anschließend verlegen wir wieder den Anschlagkamm und stricken den zweiten Ärmel.

      Das Abketten


      Das Abketten funktioniert genauso wie die Abnahme von mehrere Maschen. Dabei solltet ihr darauf achten, locker abzuketten, dann bleibt das Strickstück elastisch. Und bei der letzten Masche angekommen, schneidet ihr den Faden über dem Schlitten einfach ab und zieht den Faden dann komplett durch die letzte Masche. Diesen Faden könnt ihr zum Vernähen nutzen oder sichern und abschneiden.

      Und dann ist unser Körper auch schon fertig. Und am Montag geht es weiter mit den Bündchen.

      MfA #7 - Die Bündchen

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      Nachdem der Körper nun fertig ist, machen wir uns an die Bündchen. Wie viele Maschen und Reihen wir brauchen, haben wir ja schon ausgerechnet. Wir schlagen also unsere Maschen wieder mit Wickelanschlag an, stricken die Reihen hoch und ketten dann wieder alle Maschen ab. Auch hier achtet bitte darauf, dass locker abgekettet wird.

      Damit ist unser Bettschal zumindest in seinen Einzelteilen schon fertig und unsere Strickstücke sehen ungefähr so aus:

      Nun waschen und spannen wir die Stücke, damit wir sie am Donnerstag dann vernähen können.

      Schmückende Frühlingsboten!

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      Vor zwei Wochen hatte ich euch hier gezeigt wie ich ein paar Ohrclips umgeändert habe und damit ihr euch die Größe und die fertigen Clips besser vorstellen könnt noch ein Tragefoto versprochen.
       

      Ich mag die Clips sehr, sie haben genau die richtige Größe und passen hervorragend zu einem vanillegelben Strickjäckchen, das ich auf dem Flohmarkt ergattert habe. Und? Wie findet ihr die Clips?
      [verlinkt beim Creadienstag]

      MfA #8 - Das Zusammennähen

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      Das Zusammennähen ist auch schon der letzte Schritt am Bettschal. In welcher Reihenfolge ihr zusammennäht, also ob zuerst die Ärmel, der Saum oder die Bündchen ist ganz euch überlassen. Ich würde euch empfehlen zunächst die Ärmel mit dem Matratzenstich wie oben gezeigt zuschließen. Falls ihr zB den Körper doch enger haben möchtet, näht ihr einfach ein wenig über die Ärmel hinaus zusammen. Dann näht ihr den Saum um und schließlich die gefalteten Bündchen so an die eingehaltenen Ärmel an, dass sie den Ärmelsaum umfassen.

      Damit ist der kleine Kurs für das Maschinenstricken für Anfänger auch schon vorbei - übermorgen gibt es noch ein paar interessante Links zu dem Thema und bis dahin ein frohes Zusammennähen!

      Getrödelt, Gefunden, Gefreut! #26

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      Es ist der Erste im Monat und damit begrüße ich euch ganz herzlich: Willkommen zu Getrödelt Gefunden Gefreut! 

      Worum geht's?Trödelei! Genauer gesagt um alle alten Schätze bis rund 1980, die ihr im Laufe des letzten Monats ertrödelt habt oder - falls es ein sehr glückloser Monat war - sonstwie nochmal besonders in der Hand hattet. Es muss nicht der Flohmarkt um die Ecke sein - es trödelt sich auch wunderbar in Secondhandläden oder im Internet. 
      Wie kann ich mitmachen? Einfach einen Beitrag auf Deinem Blog veröffentlichen, diesen Beitrag in der Liste unten verlinken und fertig.
      Was muss ich beachten?  Toll wären ein paar Hintergrundinformationen zum ertrödelten Stück: Was ist es? Wo hast Du es her? Was hat es gekostet? Wieso genau dieses Stück?
      Und bitte verlinkt doch diesen Beitrag in eurem Post, damit auch andere hier her finden. Mehr Infos findet ihr hier und jetzt geht's los!
      Bei mir gibt es heute nochmal etwas für alle, die noch nicht genug von der Strickmaschine haben - aber keine Sorge, das Nähen wird hier nicht dauerhaft zu kurz kommen.

       
      Schon Mitte der 50er Jahre haben einige Zeitschriftenhersteller begonnen ihre Strickanleitungen (auch) für Strickmaschine zu veröffentlichen. Beyer Handarbeit und Wäsche sowie Elsa waren dabei sehr motiviert und brachte solche Modelle für Knittax, Passap und die anderen sowohl in den normalen Heften als auch in Sonderheften heraus.

       
      Und solch ein Sonderhefte möchte ich heute zeigen. Aus dem Jahr 1957 das dritte Sonderheft für Strickapperate von Elsa aus dem Verlag Johannes Schwabe. Enthalten sind neben 35 Mustern und deren Erläuterung für die Strickmaschine auch 136 Modelle aller Art - von Kinderkleidung über Socken und Wäsche bis zu Kostüme und Herrenjacken.

       
      Übrigens waren auch gerade Kleider, Kostüme und Röcke ein Grund warum ich mir eine Strickmaschine zulegte - dass ich ein Kleid niemals per Hand stricken könnte, war für mich sehr schnell klar, als ich vor rund 3 Jahren mit dem Stricken anfing.


      Das Heft habe ich für 3 Euro inklusive Versand beim bunten Auktionshaus ersteigert - ein echtes Schnäppchen und leider sind diese Sonderhefte auch nicht besonders häufig zu finden. Diese mussten extra bestellt werden und wurden daher seltener verkauft als die (häufig abonnierten) Monatshefte.

       
      Und so freue ich mich sehr über den Fund und werde euch bei Gelegenheit sicher nochmal eine Anleitung daraus zu Verfügung stellen. Nun muss ich aber erstmal los zum Flohmarkt, damit ich euch auch nächste Woche wieder etwas präsentieren kann! Und was habt ihr gefunden?
       

      MfA #9 - Der fertige Bettschal

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      Und schon ist der kleine Anfängerkurs vorbei - ich hoffe die eine oder der andere von euch kann sich die Arbeit an der Strickmaschine nun etwas besser vorstellen. Vielleicht hat ja auch jemand den Bettschal nun tatsächlich gestrickt oder wurde etwas ermutigt die Strickmaschine im Keller oder auf dem Dachboden mal auszupacken. Falls das der all ist möchte ich euch noch ein paar Empfehlungen an die Hand geben. Zum einen werde ich noch einen ganz kurzen Ausflug zu den linken Maschen machen und zum anderen gibt es auf dem Blog schon eine Anleitung speziell für die Strickmaschine, nämlich von der hier gezeigten Jacke.

      Wer sich nun also näher mit der Strickmaschine beschäftigen möchte, der sollte sich die folgenden Links nicht entgehen lassen:
      • Strickmoden.de wird zwar leider nicht mehr aktualisiert, aber hält viele Informationen bereit - unter anderem auch eine kleine Kaufberatung.
      • Maschenprobe.com zeigt auch vieles, was hier gezeigt wurde in bewegten Bildern - überhaupt ist auch Youtube eine tolle Fundquelle für alle möglichen Muster und Anleitungen auf der Strickmaschine
      • Und wer lieber direkt Fragen stellt, der kann sich bei facebook in dieser oder dieser Gruppe zum Maschinenstricken anmelden
      • Anleitungen für die Strickmaschine findet ihr sowohl in den Heften von Elsa, Beyer als auch Constanze Strickmoden ab Mitte der 50er Jahre, außerdem natürlich in den Knittaxheften, aber grundsätzlich sind natürlich alle Strickanleitungen nutzbar - man muss sie nur für die Strickmaschine etwas 'übersetzen'. Apropos Übersetzen - auch bei ravelry gibt es unterschiedliche Anleitung für das 'machine knitting'.
      Falls ihr ansonsten noch Fragen habt - ihr wisst ja, wo ihr mich findet und falls sich jemand an den bettschla wagt, würde ich mich freuen, wenn ihr ein Bild davon zeigen würdet. Ansonsten wünsche ich euch viel Erfolg beim Stricken - oder Bügeln oder Handwerken..

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