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Fertig: Burda Jacke 104 aus 08/2012

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Die vermutlich unförmigste Jacke, die ich jemals genäht habe: Meine Kastenjacke #104 aus der Burda 08/2012.


Im Heft präsentiert sich die Jacke mit Nietengedöns am Ärmel, was für mein Empfinden etwas zu dominant ist, weil es wenig Raum für andere Interpretationen lässt. Aber da ich ohnehin fast ausschließlich auf die technische Zeichnung schaue, hat mir die Jacke trotzdem gefallen. Der Schalkragen, die lose Form, die Ärmellänge haben mich angesprochen und an die gerade Jacken der 50er Jahre erinnert.
Den letzten Ausschlag gab schließlich, dass die Jacke mit relativ wenig Stoff auskommt, denn ein boucléartiger, eher fester Strickstoff aus Wolle und Viskose wollte gern eine Herbstjacke werden und der war aber leider nur ein Reststück und knapp bemessen.


Wie (fast) immer nähte ich ein Probemodell zum Überprüfen der Passform, aber auch um die "Drachenkeilärmel" zu testen - ehrlich gesagt hatte ich den Begriff vorher noch nie gehört, aber Burda nutzt ihn öfters. Es handelt sich um überschnittene Ärmel, die durch die Seitenteile ähnlich einem Zwickel zusätzliche Form bekommen - spannend und sieht man nicht so oft. Also habe ich aus einer Viskosewebware mit etwas Elasthan, die sich trotz der unterschiedlichen Zusammensetzung dem Boucléstrick sehr ähnlich verhält, ein Probeteil genäht.


Da der Schnitt bei Burda nur bis Kleidergröße 44 geht, habe ich den Schnitt zwei Nummern auf Kleidergröße 48 hochgradiert. Das Probeteil saß auf den ersten Versuch relativ gut - nun muss man zugeben, dass überschnittene Ärmel und die lose Form natürlich viel verzeihen und so musste ich nur in der vorderen Mitte etwas Länge für die Brust zugeben. Und so wurde das Probeteil kurzerhand um Belege ergänzt und ist nun das Futter der Jacke. Für die Ärmel habe ich allerdings normalen Futtertaft verwendet, damit ich nicht ständig an der Kleidung hängen bleibe und weil der Probestoff ohnehin dafür nicht mehr gereicht hätte.


Der Schnitt ist der Bildernähkurs der Ausgabe und entsprechend etwas ausführlicher erklärt und bebildert. Allerdings muss man trotzdem zugeben, dass Burda sich bei den Formulierungen manchmal etwas sperrig anstellt. Kurz gesagt wird das Seitenteil zunächst am Vorderteil angebracht und danach das Ärmelteil und dann genau andersrum, also mit dem Ärmelteil beginnend, beides am Rückenteil angenäht, bevor dann die Achselnaht geschlossen wird. Wenn nun die Achselnaht, also diese zwischen Seitenteil und Ärmel geschlossen wird, würde ich empfehlen dies in zwei Schritten jeweils von der Mitte aus zu nähen. Der Ärmel ist etwas zu schmal, um die Naht gerade zu legen und in einem Rutsch zu schließen. Das Wichtigste dabei ist - wie bei allen Arten von Zwickel - sehr genau zu nähen.


Da der Oberstoff nicht mehr reichte, habe ich für die Belege einen Reststoff vom Frühlingskostüm, von dem auch der Rock ist, verwendet und einen Aufhänger hinzugefügt. An der Ausschnittkante habe ich die Nahtzugabe am Beleg angesteppt, damit es sich nicht aufplustert und schönen Stand erhält. Bei der Schulternaht habe ich ein Nahtband mitlaufen lassen, damit der Stoff sich dort nicht ausdehnt.


Die Jacke bleibt verschlusslos, aber lässt genug Platz, um sich auch ein bisschen einzumummeln. Ich arbeite im Büro und habe das Glück nicht auf öffentliche Verkehrsmittel und zugige Bahnsteige eingewiesen zu sein, sodass ich eher eine Jacke brauche, mit der ich in der Mittagspause mal schnell in den Stoffladen huschen kann, ohne draussen zu erfrieren oder drinnen den plötzlichen Hitzetod zu sterben. Beides scheint mit der Jacke gut verhindert werden zu können!


Das Futter oder besser gesagt die Belege an der vorderen Mitte sind wohl einen Hauch kürzer als der festgelegte Saum und stört ein wenig den Fall - das ist mir allerdings erst auf den Fotos aufgefallen. Eventuell werde ich den Saum nochmal einen Zentimeter weiter umschlagen müssen - was meint ihr?


Die Bluse zur Jacke ist nach dem üblichen Hemdblusenschnitt von 1940. Viel zusagen gibt es dazu nicht, ich habe die Bluse schon diverse Male genäht und werde sie vermutlich nun auch nochmal in vanillegelb nähen, weil das so gut zur Jacke passen würde.


Insgesamt ließ sich die Jacke gut nähen und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis! Sie ist genauso geworden, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht habe und auch wenn ich Kleidung sonst sehr figurnaher trage, mag ich das Tragegefühl. Ein nach unten hin schmaler werdender Rock würde dem Gesamtbild noch ganz gut tun, aber die Jacke wird mich trotzdem schon jetzt durch den Alltag begleiten!


[verlinkt beim MeMadeMittwoch]

Das ist doch ein alter Hut!

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Hüte waren in den 40er und 50er Jahren nicht wegzudenken und wer ein Faible für diese Zeit hat, wird kaum darum herumkommen, sich gut zu behüten. So geht es mir auch und daher kaufte ich vor einer Weile diesen hübschen Hut für ein paar Groschen bei einem bekannten Onlineauktionshaus.

Alte Hüte zu kaufen ist immer ein wenig riskant. Zum Einen stellt sich natürlich die Frage danach, ob er passt und gefällt, aber zum Anderen auch in welchem Zustand er ist - und damit ist nicht nur Schmutz oder Mottenfraß gemeint, sondern auch wieviel von der ursprünglichen Form noch übrig ist. Leider werden viele Hüte falsch gelagert und bekommen dadurch Beulen oder verformen sich. Filzhüte lassen sich zwar auch zuhause mit Dampf aus dem Bügeleisen wieder ein wenig in Form zu bringen, aber das gestaltet sich ziemlich schwierig, wenn man gar nicht genau weiß, wie die Ursprungsform denn nun eigentlich war.


Der Hut aus grauem Filz hat eine Tulpenform, die sowohl durch eine Naht als auch eine Falte in eine rundere Form am Hinterkopf gebracht wird. Zwei zusätzliche "Blütenstiele", wovon einer ebenfalls verdrahtet ist, und ein kleines Blättchen unterstützen die florale Form. Zusätzlich hat der Hut im Rand Draht eingearbeitet, damit er formbar ist, und zur Fixierung ein Hutgummi.

Ich befreite den Hut zunächst mit einer weichen Bürste vom Staub. Danach beulte ich ihn mit viel Dampf (Achtung: Verbrennungsgefahr) aus und formte ihn so, dass er zu meiner Kopfform passt. Anschließend reinigte ich das Hutband und gönnte dem Hütchen ein wenig Imprägnierspray, damit Regen und Schmutz ihm weniger anhaben können.


Letztlich bleibt es sprichwörtlich ein alter Hut, aber ich denke er wird mir noch einige Male Freude machen und das ist doch sein Sinn und Zweck!



Fertig: Pullover nach einem Schnitt von 1940!

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Ich nähe in letzter Zeit vor allem bereits angepasste Schnittmuster - für auswendige Anpassungen habe ich einfach keine Zeit. Glücklicherweise wirken die gleichen Schnittmuster aus unterschiedlichen Stoffen immer nochmal anders.


Und auch diesen Pullover habe ich schon mehrmals genäht (1,2,3). Ursprünglich ist es ein Kleid von 1940 aus der Modenschau 322. Als Kleid konnte sich der Schnitt nicht so richtig durchsetzen, aber als Oberteil trage ich ihn sehr gern.


Ich hatte eine FBA gemacht und die Abnäher strahlenförmig auslaufen lassen. Diese Abnäher sind auch der einzige Schmuck des Oberteils. Der Stoff, der fast wie gerippt wirkt, ist Wirkware - allerdings ist er aus Plastik. Normalerweise kaufe und trage ich keinen Plastik (von Sportkleidung mal abgesehen) und vernähe ihn auch nicht gern. Aber in diesem Falle konnte ich der Farbe einfach nicht widerstehen und so nahm ich einen Meter mit.


Und daraus ging sich gerade so der Pullover aus, den ich an nur zwei Abenden anfertigte. Da das Schnittmuster bekannt ist, ging das Nähen einfach von der Hand und auch der Stoff ließ sich anstandslos verarbeiten - abgesehen davon, dass er sich weigerte Markierungen per Kreide anzunehmen. Aber da ich immernoch skeptisch mit dem Material bin, habe ich auch nicht allzuviel Mühe investiert. Weder habe ich versäubert noch besonders sorgfältig gebügelt oder gesteckt. Es ist ein bisschen zusammengeklöppelt und eher ein Versuch - ich fürchte noch, dass mich der Stoff letztlich nicht überzeugen wird.


Aber ich will nicht voreingenommen sein und mich überraschen lassen. In jedem Falle ist die Farbe ganz toll und fehlt schon länger in meiner Garderobe - zumal ich schon das passende Hütchen dazu besitze. Das entstand durch eine gekaufte Basis und den Resten eines alten Hutes, nämlich als Rand und Filzblüten.

Den smaragdgrünen Rock habe ich inzwischen schon so oft gezeigt - er ist eines der liebsten Teile im Schrank und trotzdessen er wohl schon an die hundert Male gewaschen wurde, sieht er aus wie neu. Eventuell muss ich den Handsaum irgendwann mal nachnähen, denn ich bin immer mal wieder irgendwo hängen geblieben und an ein, zwei Stellen ist die Naht geplatzt.


Nun gilt es abzuwarten, ob sich der Plastepulli bewährt. Hübsch finde ich ihn allemal und der Rest muss sich halt zeigen. Wie steht ihr so zu Plastikstoffen/-kleidung?


Sunburst Mirror - ein selbstgemachter Spiegel

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Heute mal nicht genäht, sondern gebastelt!

Schon länger wollte ich gern einen Sunburst Mirror haben, also einen Spiegel statt einer Uhr, der an das Design von George Nelson erinnert. Aber solche Stücke sind entweder sehr teuer oder sehr billig (und sehen dann meist auch so aus). Also kam ich auf den Gedanken, den Spiegel einfach selbst zu machen.

Grundlage war ein alter Kosmetikspiegel und dazu ein paar Schaschlikspieße, die der Gatte und ich auf unterschiedliche Längen abgesägt und die Kanten abgeschliffen haben. Versetzt angeordnet und mit der Heißklebepistole befestigt, ergibt sich das hübsche Sonnenscheindesign.


Zum Schluss haben wir alles mit goldener Farbe angesprüht und noch eine Aufhängung angebracht und fertig ist das sehr kostengünstige Designerstück! Und ich finde, dass es ordentlich was hermacht!

Werkzeuge beim Nähen: Bügelamboss / Tailors Board!

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Heute wird es richtig handwerklich - keine Sorge, das wird hier kein Heimwerkerblog, denn eigentlich geht es immernoch um's Nähen: Wir haben einen Bügelamboss, ein sogenanntes Tailors Board, gebaut!


Gerade neulich hat mir (mal wieder) eine Möglichkeit gefehlt, eine Briefecke ordentlich auszubügeln, und so bat ich den Gatten, ob wir nicht am Samstag einen Bügelamboss bauen könnten, denn auch der Gatte weiß:
Gut gebügelt ist halb genäht!
..und gleich zu Anfang einmal die Verwendungmöglichkeiten eines solchen Werkzeuges:


1.Rundung für Ärmel / Armkugeln
2.leichte Rundung für Seitennähte über die Hüfte oder Teilungsnähte an der Brust
3.Rundung mit Wölbung für schwer erreichbare Stellen wie an Krägen oder kleine Teile
4.langgezogene Spitze zum Ausbügeln von Ecken
5.Rundung für Bubikragen oder Ähnliches
6.glatte Kante mit anschließender Rundung für schwer erreichbare Stellen
Außerdem kann auf der Fläche des großen Stückes auch ganz normal flach gebügelt werden.


Ein sehr hilfreiches, vielseitiges Werkzeug also. Bereits im Jahr 1966 wurde dafür ein Patent angemeldet. Der Gatte und ich haben diese Anleitung befolgt.

Schon auf dem Papier ist allerdings aufgefallen, dass der Sitz der Verbindungen nicht ganz stimmt. Der Bügelamboss sollte, damit man die Ärmelnaht gut ausbügeln kann, auf den Spitzen stehen können - das passt aber mit den eingezeichneten Verbindungen nicht ganz überein. Außerdem ist der Winkel des kleinen Stückes nicht genau 90°. Falls ihr auch einen Bügelamboss bauen wollt, solltet ihr beides direkt auf dem Papier schon anpassen!


Verwendet haben wir eine 28mm starke Buchenplatte (vermutlich würden 18mm auch genügen) aus dem Baumarkt. Buche ist ein Hartholz, harzt nicht und ist wenig empfindlich gegenüber der Hitze und Feuchtigkeit aus dem Bügeleisen. Dass es sich um Hartholz handelt, hat man bei der Verarbeitung auch gemerkt - Stichsäge, Abschleifer und Holzfeile wurden ziemlich beansprucht.


Wir haben zunächst alle Einzelteile ausgeschnitten und ordentlich glatt geschliffen. Es sollte keine Kanten oder rauen Stellen mehr vorhanden sein, damit auch feine Stoffe nicht beschädigt werden.

Dann haben wir erst die zwei kleineren Teile verbunden, nochmal alle Markierungen kontrolliert und dann beide auf das große Stück gesetzt. Zur Verbindung haben wir 8mm starke Holzdübel sowie wasserfesten Holzleim verwendet.


Schließlich haben wir noch die Spitze zum Ausbügeln von Ecken gesägt und abgeschliffen.

Eigentlich wird auch das Ende der Rundung noch angespitzt, aber ich wollte es erstmal so austesten - wir können ja jederzeit noch Änderungen vornehmen. Außerdem ist durch das relativ dicke Holz bei uns das kleine Einzelteil etwas zu hoch gekommen, sodass der Bügelamboss ganz leicht geneigt ist, was ich aber eigentlich gar nicht verkehrt finde.


Einen ersten Test hat der Bügelamboss schon hinter sich und gut gemeistert - ich bin sicher, dass er mir in Zukunft gute Dienste leisten wird. Falls ihr also noch nicht wusstet, was ihr euch zu Weihnachten wünschen oder einer/einem Schneider/in schenken sollt, dann wäre das vielleicht das Richtige.

Was sind eure besten Werkzeuge zum Nähen und/oder Bügeln?
[verlinkt beim Creadienstag]

Selbstgemachte Spinnenbrosche!

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Eigentlich mag ich keine Spinnen und eigentlich würde ich mir auch keinen Stoff mit Spinnweben kaufen. Irgendwie landete aber der schöne Stoff von Gertie Hirsch (gekauft bei Poppy Ray) im Warenkorb und schließlich bei mir zuhause. Und was bietet sich natürlich für einen Stoff mit Spinnweben an? Klar, eine Spinnenbrosche!


Glücklicherweise horte ich nicht nur Stoffe, sondern auch allen möglichen anderen Klein- und Bastelkram und so fanden sich schnell Perlen, Schmuckdraht und Broschennadel. Allerdings habe ich eher kleinere Perlen und kaum etwas, das sich als Spinnenkörper eignen könnte. Aber auch eine ungeliebte Halskette lag im Schmuckbastelkästchen - sie hatte mich immer an Augen erinnert und ich mochte sie nicht tragen, aber als Spinnenkörper sind die einzelnen Glieder perfekt!


Also habe ich die Kette zerlegt, aus dem Schmuckdraht vier ca. 15cm lange Stücke abgeschnitten und diese dann mittig um das Verbindungsstück des Gliedes geschlungen, sodass acht Spinnenbeine entstanden sind. Anschließend mit Perlen bestückt, gekürzt und das Ende jeweils zur Schlaufe gebogen, damit das scharfkanige Drahtende nicht den Stoff beschädigt.


Eine weitere Perle habe ich als Kopf mit Draht befestigt. Mit Heißklebepistole habe ich dann hinten eine Broschennadel angeklebt und ein Diamant verdeckt die Drahtschlingen.

Ich bin ein bisschen verliebt in die kleine Spinne und vielleicht sollte ich meine Abneigung gegen die kleinen Krabbelviecher nochmal überdenken..

Weihnachtskleid-Sew-Along WKSA 2019!

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Endlich wieder Weihnachtskleid-Sew-Along - das gemeinsame Nähen der festlichen Weihnachtskleidung im Rahmen des MeMadeMittwoch.

Ich nähe dieses Jahr nach dem Motto "As Kitsch as you can!"


Wer hier schon länger mitliest weiß, dass wir keine Kitschanfänger sind - egal, ob es der weiße Plastikweihnachtsbaum ist, eine kitschige Schürze oder ein Lebkuchenbungalow. Dieses Jahr setzen wir dem Ganzen dann aber die Kitschkrone auf - der Gatte übt Weihnachtslieder auf der Ukulele ("Ihr Kinderlein kommet" klingt auf Ukulele gar nicht so merkwürdig, wie man denkt) und ich nähe mir ein Oberteil mit weihnachtlichen Flamingos und festlich geschmückten Kakteen.


Der Stoff ist ein Jerseyreststück, an dem ich einfach nicht vorbeigehen konnte. Einen Schnitt habe ich noch nicht.

Ich hätte gern einen unaufgeregten Schnitt, der dem Muster genug Raum lässt und nicht zu tief dekoltiert ist, allerdings brauche ich Taille und ausreichend Platz für die Brust, also werde ich um Abnäher und/oder Teilung eh nicht herumkommen. Ich liebäugele mit dem Retroshirt Jazz, aber bevor ich mich entscheide und mich an die Anpassungen mache, werde ich mal meine neueren Zeitschriften durchforsten, ob mich da ein anderer Schnitt mehr anspricht.

Am liebsten wäre ich schon am 17.12. fertig - da ist Personalversammlung und somit eine hervorrangende Gelegenheit das Oberteil auszuführen. Also muss ich mich ranhalten und werde schnell die Zeitschriften durchschauen, aber erst gucke ich, was die anderen Damen planen!

Fertig: Bluse und Rock - Kiss of the Spiderwoman!

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Heute mal direkt zwei neue Stücke in meinem Kleiderschrank, nämlich Bluse und Rock. Der namensgebende "Kiss of the Spiderwoman" ist ein altes Design, das von Gertie Hirsch neu aufgelegt wurde. Spinnenweben und Rosen auf fliederfarbenem Grund und nachdem der Stoff bei Poppy Ray im Angebot war, konnte ich nicht widerstehen und habe einen knappen Meter geordert. Ist es nicht ein großartiges, ungewöhnliches Design?


Der Schnitt Simplicity 7708 (Simplicity 1692 im englischen Original) ist eine kleine Bluse mit Puffärmeln, Raffung am Ausschnitt und Falten um in der Taille auf Figur zu kommen. Ich habe ihn bereits mehrfach genäht (1, 2, 3, 4), allerdings meistens aus weicher fließender Viskose. Der hiesige Baumwollstoff ist etwas fester und daher habe ich eine FBA gemacht.

Weil der Schnitt ohnehin die Raffung am Ausschnitt vorsieht, habe ich die nicht benötigte Mehrweite, die sonst in Abnähern abgenäht wird, direkt dort eingesetzt (vgl. diese Anleitung). Ich habe an der Brust insgesamt 5cm zugegeben, aber es hätten vielleicht noch 2cm mehr sein dürfen.


Bei dieser Bluse habe ich auch zum ersten Mal die vorgesehene Schleife am vorderen Ausschnitt angebracht. Zudem macht sich die schon gezeigte Spinnenbrosche sehr gut auf der Bluse.

Besonders winterlich kommt die Bluse allerdings nicht daher - Baumwollstoff und kurze Ärmel sind eher atypisch für Frost und Schneegestöber, aber für lange Ärmel hat der Stoff leider nicht gereicht. Im Notfall ziehe ich eine Strickjacke drüber und warte auf den Frühling.


Der Rock ist schon winterlicher und aus einem festen Wollmischstoff, den ich aus zweiter Hand kaufte und der mit 80cm Länge eher knapp bemessen war. Den Schnitt eines einfachen, geraden Rockes habe ich ein wenig eingestellt, sodass er nach unten hin schmaler zuläuft. Ansonsten hat der Rock einen geraden Bund, einen Reißer in der Seite und ein Futter.

(Auf den Bilder hat sich links das lose Ende vom Reißer über das Futter geschoben, daher ist auf den Bildern dort eine Beule zu sehen - das habe ich inzwischen per Hand festgenäht)


Der Rock hat eine nicht ganz gelungene Diorfalte bekommen. Bei der Diorfalte handelt es sich eigentlich um einen ganz normalen Schlitz in der hinteren Mitte des Oberstoffes, während das Futter an der Seite geschlitzt und ein Stück des Oberstoffes auf die hintere Mitte des Futterrockes genäht wird. So wird bei Bewegung der Eindruck erzeugt, dass es sich um eine Falte handelt.

Leider habe ich vergessen den Saum des Unterrockes rund zu machen. Daher ist der Versatz zum 2cm kürzeren Futterrock zu sehen und somit meine Faltenillusion nicht perfekt. Dennoch bin ich für meinen ersten Versuch zufrieden - bei Bewegung sieht man kein Futter und die Fliege ist mir auch gut gelungen. Die korrekte Diorfalte muss ich mir dann für den nächsten Rock aufsparen. Wer mehr über die Diorfalte erfahren möchte, findet bei Sewing Galaxy eine hervorragende Ausführung dazu.


Der Rock ist vor allem entstanden, weil ich ihn für diese Jacke nutzen wollte, allerdings ist die inzwischen ein wenig zu kühl für das Novemberwetter geworden. Aber der nächste Frühling kommt und dann wird es gut zusammengehen. Bis dahin muss ich aber noch eine zartgelbe Bluse nähen - die steht dann für's Frühjahr an.

[verlinkt beim MeMadeMittwoch]

Weihnachtskleid-Sew-Along WKSA 2019!

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Den zweiten Termin beim Weihnachtskleid Sew-Along musste ich leider ausfallen lassen, aber heute nun der aktuelle Stand meines Oberteiles.


Ich bin mäßig zufrieden mit meinem Retroshirt Jazz. Ich habe eine FBA gemacht und je Seite 3 cm zugegeben, allerdings die Weite unten zunächst offen gelassen, weil ich es nicht hauteng haben wollte. Das Probeteil hatte einen guten Sitz, also habe ich den kitschigen Stoff angeschnitten. Auch der sitzt grundsätzlich gut, allerdings steht der Kragen oben ein wenig ab. Ich hatte gehofft, dass dieser Effekt sich geben würde, wenn die Ärmel eingesetzt sind und etwas Zug auf das Oberteil geben. Das würden sie vielleicht auch, wenn es die vorgegebenen langen Ärmel wären. Allerdings reichte mein Reststück des Stoffes von 80cm Länge nur gerade so für kurze Ärmel.

Zur Abhilfe hatte ich erst über ein eingezogenes Gummiband nachgedacht, aber das gefiel mit optisch nicht, auch Falten oder Abnäher kommen für mein Dafürhalten bei dem Schnitt nicht in Frage, also habe ich stattdessen den Kragen noch weiter zugenäht und das ist okay, aber nicht ideal. Wenn ich das Schnittmuster nochmal nähe, werde ich wohl die Schulter verschmälern und einen nichtangeschnittenen Beleg verwenden, der ein wenig gedehnt angesetzt werden kann.

Ich muss nun noch säumen und ordentlich überbügeln und dann ist mein Weihnachtsstück in diesem Jahr auch schon fertig. Das sollte bis Dienstag zur Personalversammlung wohl zu schaffen sein - auch wenn ich da wohl ein Strickjäckchen drüberziehen werde. Aber ich bin gut in der Zeit!

Fertig: Retroshirt Jazz!

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Dieses Jahr an Weihnachten sitze ich also stilecht im Shirt mit Flamingos und geschmückter Ananas unter dem weißen Tannenbaum - As kitsch as I can!


Ich habe eine FBA gemacht und je Seite 3cm zugegeben. Die entstandene Weite habe ich nicht mit senkrechten Abnähern weggenommen, weil ich das Muster nicht durchbrechen wollte und mir dachte, dass ein wenig mehr Weite an Weihnachten nicht verkehrt sein kann.

Da ich nur 80cm Länge hatte, hat es auch nur für kurze Ärmel gereicht - ich werde das Shirt also vor allem mit Strickjacke tragen.


Leider muss ich sagen, dass ich mit dem Retroshirt Jazz ansonsten nicht besonders zufrieden bin.

Vor allem der Kragen war wirklich ein Ärgernis. Nun kann man natürlich sagen, dass ein gerader Kragen mit angeschnittenem Beleg logischerweise bei einem runden Hals nicht so fantastisch sitzen kann, aber da hätte ich mir doch mehr versprochen. Der Kragen stand vorn und hinten sehr weit ab, sodass ich ihn seitlich weiter zunähte. Dabei ist der Übergang zwischen der ursprünglich vorgesehenen Schulternaht (als Abnäher zwischen Oberteil und angeschnittenem Beleg gearbeitet) und dem von mir geschlossenen Kragenstück sehr holprig geworden. Das ließ sich aber wegen des schon in der Ärmelnaht mitgefassten Beleges gar nicht besser machen.

Danach lag der Kragen dann besser an, aber ich habe ihn schließlich vorn nochmal rundlich umgeklappt, sodass ich nun zwar innen eine Wulst an Stoff habe, aber wenigstens sitzt der Kragen jetzt halbwegs so wie ich mir das vorstelle.
Beim nächsten Mal werde ich hier auf jeden Fall mit eigenem Beleg arbeiten!

Und dann wird das Shirt als sehr lang vorgegeben und enthält später den Hinweis bei der ersten Probe nach Geschmack zu kürzen. Das mag ja grundsätzlich ganz zielführend sein, wenn die Trägerin die Länge selbst bestimmen kann, aber der Verschnitt ist schon sehr ärgerlich. Ich weiß gar nicht mehr wie oft und um welche Länge genau ich letztlich gekürzt habe, aber ich würde tippen, dass zwischen 15 und 20cm Länge weggekommen sind. Da wäre ich mit den Ärmeln noch wesentlich besser zurecht gekommen anstatt am Ende alles wegzukürzen.

Beim letzten Kürzen habe ich dann noch vergessen die Saumlänge zu bedenken, sodass das Shirt nun auch noch einen Tick zu kurz geworden ist.


Der widerspenstige Kragen und das Kürzen haben mir schon ein wenig die Freude am Shirt genommen, sodass ich jetzt einfach nur froh bin, dass es halbwegs geschafft ist. Da wäre mehr drin gewesen, aber ich bin vorsichtig optimistisch, dass das Shirt im nächsten Jahr mehr und mit ein wenig Abstand dann auch gern getragen wird.

Vielen Dank für die Organisation des Weihnachtskleid Sew-Alongs und ich wünsche allen eine besinnliche, friedliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins nächste Jahr!


Rückblick 2019!

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Die erste Woche des neuen Jahres eignet sich immer gut für einen Rückblick auf das vergangene Jahr. Bei einigen Teilen ist man dann ja fast überrascht, dass sie eigentlich noch so neu sind. Andere hat man fast schon wieder vergessen.

Bei mir startete das Jahr mit dem fliederfarbenen Wollrock mit Fächerfalte. Der gerade Rock wurde oft und gern getragen und lässt sich gut kombinieren -  ein voller Erfolg also und auch diesen Winter wird er mich wieder begleiten.


Weiter ging es ebenfalls in rosa mit der Frühlingsbluse. Bekannter Schnitt, genügsamer Stoff, die Bluse war schnell genäht und wurde so oft getragen, dass ich nochmal auf's Datum gucken musste, aber sie ist wirklich erst von diesem Jahr.

 

Ebenfalls ein bekannter Schnitt ist die Hemdbluse, die ich dieses Jahr mit Bogenkante nähte. Das war viel Arbeit und gefiel mi auch wirklich gut, aber irgendwie konnte es sich nicht durchsetzen. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es liegt, aber ich hatte sie bislang nur einmal an.

  

Viel öfter trug ich hingegen die Rita Blouse von Gertie's Charm Patterns aus einem Originalstoff aus den 50er/60er Jahren. Das ist auch mein Liebling 2019, denn ich habe sie wirklich so oft und immer unheimlich gern getragen.


Endlich einen Jeansrock habe ich mir genäht, der mir auch gut gefällt, aber nicht so ganz ideal war. Etwas zu steif ist der Stoff und der kleine Elasthananteil vertrug sich so gar nicht mit den gewebten Taschen, sodass die Taschen nur Zierde sind. Aber ich bin sicher, dass ich den Rock vor allem jetzt im kommenden Frühling oft tragen werde.


Es folgte eine weitere Rita Blouse mit flatterigen Ärmeln aus einem Kirschreststoff.
Danach zeigte ich wie ich meine ganz einfachen Unterröcke nähe und auch für dieses Jahr steht wieder ein wenig Wäsche auf dem Programm.

Es folgte der heißgeliebte Leinenrock mit Taschen nach einer Anleitung von 1937 - einfach aber effektvoll. Zusammen mit dem Probemodell der Rita Blouse genau das richtige Ensemble für die richtig heißen Sommertage, an denen man arbeiten oder aus anderen Gründen die Terasse verlassen muss.


Und dann wurde es schon wieder herbstlich. Mit der Jacke 104 aus der Burda 08/2012 habe ich mir eine lose, einfach überzuwerfende Jacke genäht. Die habe ich in der Übergangszeit oft und gern getragen, aber ich denke für den kommenden Frühling werde ich doch noch einen Verchluss annähen, denn sobald es windig wird - und wir sind hier in Hamburg, wie haben quasi immer Wind - flattert die Jacke davon und das nervt mich doch ein wenig.


Es folgte ein weiteres Oberteil, bei dem ich der Farbe nicht widerstehen konnte. Ich bin noch immer skeptisch wegen des reinen Polyesters und hatte das Oberteil zwar schon an, aber noch nicht so oft, dass ich die Befürchtungen weder bestätigen noch Entwarnung geben könnte.


Auch der dunkelblaue Wollrock und die Spinnenbluse sind noch zu frisch, um viel dazu sagen zu können. Die Bluse war mir bislang etwas zu kurzärmelig und der Rock sitzt Dank der Vorweihnachtszeit etwas zu stramm, aber beides wird sich im Frühjahr ändern, also bin ich da guter Hoffung.

 

Abgeschlossen wird das Jahr von meinem Retroshirt Jazz mit dem kitschigen Weihnachtsstoff. Das Oberteil dreht gerade seine Runden in der Waschmaschine und wird dann im Schrank verschwinden - es bleibt abzuwarten, ob und wie gern ich es nächstes Jahr in der Vorweihnachtszeit tragen werde, aber ich bin recht optimistisch.


Ich habe dieses Jahr auch manches nicht gezeigt. So hatte ich zB ein Sporttop genäht, dass mit uns von Prag nach Cuxhaven geradelt ist, eine Weste und ein Hemd für den Gatten sind noch ungezeigt und auch nützliche Kleinigkeiten wie das Bügelei oder der Bügelamboss sind entstanden. Ich bin mit dem letzten Jahr insgesamt ganz zufrieden.

Und weil es sich zum neuen Jahr so anbietet, habe ich Inventur gemacht und die Stoffe nochmal ausführlich katalogisiert. Eigentlich wollte ich ja nie bei Stoffdiäten und ähnlichem mitmachen, aber ich horte inzwischen 394,1m Stoff (und die Dunkelziffer ist wegen Resten und einigen unkatalogisierten Stoffen noch höher). Nachdem ich die kaum mehr verstaut kriege und es ja auch schade ist sie ungenutzt zu lassen, werde ich doch mal versuchen mehr zu verarbeiten als zu kaufen.

Und bei der Gelegenheit habe ich das Nähzimmer ordentlich aufgeräumt, sodass es nun ganz frisch und geordnet ins neue Jahr gehen kann. Ich hoffe, ihr seid alle gut reingekommen und wünsche euch ein erfolgreiches, schöner und gesundes Jahr 2020!

Bänder aufbewahren!

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Zum Jahreswechsel habe ich mein Nähzimmer aufgeräumt und dabei kamen auch diverse Bänder zum Vorschein: Samtbänder, Ripsbänder, Webbänder, Zackenlitzen, Bommelborten in unterschiedlichen Längen und Breiten - und alles zusammengewürfelt und verknotet in ein Schubfach gestopft. Das sollte sich aber nun ändern, daher habe ich mir überlegt, wie ich die Bänder übersichtlich und platzsparend sortiert bekomme und möchte euch an meiner Lösung teilhaben lassen.

 

Statt in der Schublade habe ich einen Schuhkarton zur Aufbewahrung gewählt. Damit sich die Bänder nicht mehr verwirren können, habe ich mehrere ausgediente Versandkartons zu Kärtchen zerschnitten, die ihrer Größe nach genau in den Schuhkarton passten, und wickelte die Bänder darum herum. Die etwas kürzeren Bänder habe ich auf der kurzen Seite gewickelt und die Bänder mit mehreren Metern auf die langen Kartenseiten - so können auch ganz unterschiedlich lange Bänder zusammen aufbewahrt werden.


Damit die Bänder nicht runterrutschen oder sich in die Quere kommen können, habe ich zudem alle Kärtchen noch mit kleinen Rinnen ausgestattet. Dabei habe ich einfach verschieden breite Rinnen gegenüberliegend gleich ausgeschnitten. Damit der Karton sich gut schneiden lässt, habe ich ein Cuttermesser benutzt. Die Rinnen erleichtern das Aufwickeln und es bleibt alles, wo es hingehört!

Alle Bänder haben so in dem Karton ihren Platz gefunden und sind nun mit wenig Aufwand und ohne Kosten gut sortiert immer griffbereit.

Bügelbrettbezug - einfach selbernähen!

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Der Jahreswechsel bietet sich gut an für's Aufräumen, Sortieren und Warten der Nähutensilien. Auf meiner Liste stand auch dem Ärmelbügelbrett endlich einen neuen Bezug zu nähen.

Das Bügelbrett habe ich vor einiger Zeit für einen Euro auf dem Flohmarkt gekauft. Gleich nach dem Kauf habe ich den Bezug gewaschen und da mir das Bügelpolster direkt entgegenrieselte, habe ich es sofort ersetzt (Ersatzpolster sind erhältlich im Fachhandel oder auch in der Aktion bei Discountern).

Inzwischen braucht es aber auch dringend einen neuen Bezug - Spuren von Bügelvlies und Verfärbungen zeugen vom ständigen Gebrauch und das Gummiband, mit dem der Bezug über dem Brett gehalten wird, ist porös und bereits an diversen Stelen gerissen.

Weil ich ein Gummiband auch nicht so praktisch finde, wollte ich lieber einen Bezug mit Band zum Festzurren und so habe ich dann auch meinen neuen Bezug gearbeitet.

1. Schnittmuster und Stoffwahl



Das Schnittmuster gibt das Bügelbrett selbst vor. Legt das (unbezogene) Bügelbrett einfach mit der oberen Seite auf ein Stück Schnittmusterpapier und übertragt die Konturen. Danach werden mindestens 6cm für Ärmelbretter und 8-10cm für große Bügelbretter rundherum hinzugefügt.

Wer einen alten Bezug hat, der bereits einen Tunnelzug hat, kann natürlich auch diesen einfach auftrennen und als Schnittmuster nehmen.

Dieses Schnittmuster gibt auch den Stoffverbrauch vor. Nehmt am besten kochbare, farbechte, glatte Baumwollwebware (manche nehmen auch Jersey). Auf keinen Fall verwenden solltet ihr Plastikstoffe, sonst verschmilzt der Bezug mit eurem nächsten Bügelstück, oder Stoffe mit Struktur oder Nähten, denn die drücken sich dann in das Bügelstück.


2. Das Nähen


Habt ihr erstmal euer Schnittmuster erstellt, müsst ihr nur noch den Tunnel nähen. Dazu wird die Stoffkante zunächst 1,5cm und danach nochmal 2cm breit umgeschlagen und geplättet. Das Umschlagen in kleinen Kurven ist immer ein wenig friemelig, aber es muss auf der Unterseite auch nicht ganz akkurat sein - wichtig ist, dass der Tunnel überall geschlossen ist. Anschließend wird mit 1,5 Abstand zur Kante abgesteppt, wobei am Ende des Bügelbrettes 3-5cm offen bleiben.

Dann wird nur noch eine Kordel durch den Tunnel geführt und festgezurrt, sodass der Bezug sich fest und glatt um das Bügelbrett legt.


Und damit ist der neue Bügelbrettbezug auch schon fertig, hübsch anzuschauen und einsatzbereit. Und wer dann noch Stoff übrig hat, kann sich passend dazu noch ein Bügelei nähen.


Fertig: Herrenhemd nach Simplicity 4760!

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Endlich mal wieder wurde auch ein Hemd für den Gatten genäht. Der Schnitt Simplicity 4760 ist erprobt und mehrfach für gut befunden worden (1,2,3,4).


Den Stoff hatte der Gatte sich bei einem Fahrradausflug zum Stoffladen selbst ausgesucht. Ein karierter Flanell in Blau und Grün mit Gelb aus Baumwolle, der eher lose gewebt ist und sich beim Zuschnitt gern verziehen wollte. Ich habe mich daher sehr strikt am Muster orientiert und konzentriert zugeschnitten. Das klappte insgesamt sehr gut - auch der Beleg, die Seitennähte und Ärmel passen ins Muster, lediglich der Kragen ist nicht ganz geglückt. Die Hemdtaschen habe ich - wie gewünscht - schräg zugeschnitten und als Verschluss sind Druckknöpfe in Perlmuttoptik angebracht.


Weil es ein Winterhemd ist, hat es lange Ärmel bekommen und kann mit der Kragenschlaufe und einem kleinen Knopf hoch geschlossen werden.

Der Gatte ist ganz begeistert und es war schwierig, das Hemd überhaupt ablichten zu können, da es quasi nur am Mann oder auf dem Wäscheständer hängt.. und das ist doch schließlich das beste Kompliment!

Textiler Schmuck aus Zackenlitze

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Textiler Schmuck ist das Thema bei der ersten Stoffspielerei im neuen Jahr. Bei der Stoffspielerei geht es darum, mit Stoff und Garn zu experimentieren. An jedem letzten Sonntag im Monat findet die Stoffspielerei mit neuem Thema bei einer anderen Bloggerin statt und es werden auch ungewöhnliche oder fast vergessene Verarbeitungsmethoden ebenso wie neue Ideen gezeigt und interessante Informationen geteilt. Macht doch auch mit!


Ich habe mich dabei von den 40er Jahren inspirieren lassen, als man auch Blumengestecke aus Filzresten machte oder sich schmückende Kragen häkelte und mir aus einer glitzernden Zackenlitze ein paar Ohrringe gemacht.

Dazu braucht man nur
  • Zackenlitze,
  • ein paar Perlen,
  • Clips (oder Stecker),
  • Schere, Nadel und Faden
Ich habe bei meiner Zackenlitze 25 Zacken abgezählt und dann die Litze links auf rechts leicht überlappend mit langem, doppeltem Faden zum Kreis geschlossen.


Anschließend wird der lange Faden abwechselnd von vorn und hinten durch die 24 verbliebenen Zacken gestochen und am Ende wird die Litze an diesem Faden zusammengeschoben.

 

Nun werden nur noch die Perlen dekorativ angenäht und alles an den Ohrclips befestigt - das kann man entweder ebenfalls mit dem Faden machen oder man klebt sie einfach mit der Heißklebepistole fest. Ich habe mich für die Variante mit Faden entschieden, weil meine Zackenlitze sehr störrisch war und ich sie dadurch noch ein wenig richten konnte.


Und dann sind die Ohrclips auch schon fertig. Sie tragen sich sehr angenehm, weil die Litze schön leicht ist und trotzdem steht sie normalem Schmuck an Glitzer und Schimmer in nichts nach. Ein wenig Zackenlitze habe ich noch übrig, aber für mehr Blüten reicht es leider nicht - mal sehen, was daraus wird.

Habt ihr schonmal Schmuck aus Textilien oder Garn gemacht?



Strickanleitung: Diagonalgestreifter Kimonopullover von 1955!

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[aus Beyers Handarbeit und Wäsche 01/1955]

..und darum sollte man Webware nicht mit der Overlock nähen!

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Bei vielen wird die Nähmaschine inzwischen flankiert von einer Overlock - so auch bei mir. Ich nähe ja nun eher selten Wirkware und nutze die Overlock vor allem zum Versäubern von Nahtzugaben bei Webware. Immer wieder fällt mir auf, dass gerade für Anfänger nicht so recht verständlich ist, warum gewebte Stoffe nicht mit der Overlock zusammengenäht werden sollten oder warum diese Nähte nicht halten.


Schuld daran, dass Overlocknähte in Webware nicht halten, ist nicht die Art der Naht oder die Maschine, sondern vielmehr die zu kleine Nahtzugabe. Die Overlock schneidet die Stoffkante gleichmäßig ab und umschlingt sie dann. Die Breite der Overlocknaht und damit die Nahtzugabe liegt dadurch zumeist nur bei 0,3-0,8cm.

(1) Die Nahtzugabe sorgt aber dafür, dass die Naht auch bei Zug und Belastung ausreichend Halt im Stoff hat. Damit die Stoffkanten nicht (zB beim Waschen und beim Tragen) weiter ausfransen, kann man sie mit der Overlock, die lose Fäden an Ort und Stelle hält, hervorragend versäubern - aber auch dabei sollte man darauf achten, dass nicht zu viel Nahtzugabe weggenommen wird!


(2) Ist die Nahtzugabe zu klein, dann haben die Fäden nicht genügend Halt und rutschen einfach aus der Bindung - der Stoff franst quasi aus der Naht heraus. Je nachdem wie lose der Stoff gewebt ist und wie breit die Naht(zugabe) ist, braucht es mehr oder weniger Belastung bis die Fäden nicht mehr ineinander halten können.


Bei Webware sollte die Nahtzugabe daher in der Regel mindestens 1,5cm betragen - teilweise auch mehr zB bei Cord oder Leinen. An sehr beanspruchten Stellen ist eine Kappnaht zu empfehlen, die die Belastung auf mehrere Nähte verteilt.

Doch warum franst nun ausgerechnet die Webware aus?

Webware wird stets durch eine Bindung von Kettfäden und Schussfäden hergestellt. Kettfäden sind stramm in den Webstuhl gespannt und Schussfäden werden dann durch die Kettfäden durchgefädelt (oder namensgebend durchgeschossen). Kettfäden entsprechen dem Fadenlauf und die Schussfäden liegen quer dazu.

Je nachdem in welchen Abständen der Schussfaden die Kettfäden über- und unterläuft entstehen unterschiedliche Bindungen. Hier gezeigt ist die einfachste Bindung, nämlich die Leinwandbindung, bei der abwechselnd der Kettfäden über- und unterlaufen wird. Daneben gibt es noch die Köperbindung (typisch dafür: Denim) und die Atlasbindung (typisch dafür: Satin). Gemeinsam ist allen Webwaren, dass Fäden waagerecht und senkrecht zueinander laufen und daher können die Ränder auch ausfransen und brauchen mehr Nahtzugabe.

Bei Maschenware hingegen werden Fäden nicht verwebt, sondern durch das Verschlingen von Fäden werden Maschen gebildet. Das geschieht bei Strickware nacheinander in einer Reihe und bei maschineller Wirkware durch das gleichzeitige Bilden mehrere Maschen mit einem Faden (Kulierwirkware) oder mehreren Fäden (Kettenwirkware).

Hier wird die Trikotlegung gezeigt. Da dabei Maschen immer mit abwechselnden Fäden gebildet werden, ribbeln diese Stoffe nicht auf und entwickeln auch kaum Laufmaschen - und gerade deshalb hält auch die Overlocknaht trotz kleiner Nahtzugabe in den Maschen- und vor allem Wirkwaren!

..und darum sollte man Webware nicht mit der Overlock nähen, sondern eben nur versäubern. Ich hoffe, der Beitrag konnte ein wenig zum Verständnis beitragen und falls noch Fragen bestehen, sagt gern Bescheid.

Schöne Wäsche der 50er Jahre

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[Sonderheft Schöne Wäsche - Universalverlag]

Draht und Stoff - ein Frühlingshütchen!

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Bei der Stoffspielerei geht es in diesem Monat um Draht und Stoff. Ich hatte sofort die Idee ein Frühlingshütchen herzustellen. Ich hatte mir vor einiger Zeit Hutmacherdraht gekauft und bereits einen Halbhut daraus gebastelt und das wollte ich gern wiederholen.


Das Schwierigste bei solchen selbstgemachten Halbhüten ist die Form, denn sie muss dem Kopf folgen. Modisten erreichen die Form gerade bei Filz durch Hitze und Feuchtigkeit, aber solche Möglichkeiten haben die wenigsten zuhause. Stattdessen kann man sich also mit Draht behelfen. Dazu habe ich einfach ein Stück Hutmacherdraht zu einem Oval mit Spitzen geformt und mit ein wenig Klebeband die Enden miteinander verbunden. Anschließend das Oval dann der Länge nach rund gebogen und damit hatte ich das Untergestell für mein Hütchen.


Anschließend habe ich das Gestell mit einfachem, dünnem Bastelfilz überzogen - dafür habe ich das Drahtgestell mit einem weiten Zickzackstick an den Bastelfilz angenäht und danach die Filzkante eingeschlagen und mit der Hand festgenäht. Mit einem Streifen Bastelfilz, den ich auf der Oberseite mit einer Wellenklinge geschnitten habe, habe ich die vordere Kante verdeckt.


Eigentlich - man kann es auf dem oberen Bild erahnen - wollte ich mein Hütchen mit Hütschleier und Blüten verzieren, aber das hat mir alles nicht gefallen. Auf der Suche nach Alternativen fielen mir einige Wildlederbänder in die Hände, die ich farblich zusammen sehr schön fand. Einzeln sahen sie aber sehr merkwürdig aus und ließen sich auch kaum fixieren. Langsam ein wenig frustriert habe ich nochmal sämtliche Vorräte durchgesehen, Blumen angehalten und verworfen, Bänder festgesteckt und wieder abgemacht, zwischendurch sogar überlegt mit weiterem Bastelfilz zu arbeiten, aber ehrlich gesagt sieht dieser dünne Bastelfilz nicht wirklich hochwertig aus und diesen mitschwingenden Grundschulbastelcharme kann ich einfach nicht ignorieren.

Also nochmal zurück zu den Wildlederbänder.. mhm.. vielleicht flechten? Mal ausprobiert und rangehalten und joa, das könnte was werden. Ich habe also zwei weitere Zöpfe geflochten und versuchsweise rangesteckt. Es hat mir sehr gut gefallen - die Farben sind zusammen sehr schön und die Oberflächenstruktur finde ich toll.


Erst hatte ich überlegt die Zöpfe anzunähen, aber das erschien mir doch sehr aufwendig, sodass ich mich pragmatisch entschieden habe aufzukleben und das war die richtige Entscheidung. Runde um Runde habe ich meine drei Zöpfe angeklebt und sie haben zum Glück gereicht. Die Enden habe ich teilweise verklebt und wenn es sich anbot bis zum Anfang geführt.


Noch eine Blüte oder Hutschleier anzubringen, erschien mir zu viel und dem Muster nicht gerecht, sodass ich stattdessen am Anfang die Zöpfe wieder aufmachte und noch übrige Stücke dort ansetzte und so entstand die kleine Lederquaste an einer Seite.


Nun bin ich sehr zufrieden mit meinem Frühlingshütchen - für ein Foto, wie es getragen aussieht, war die Zeit noch nicht da, aber das werde ich nachreichen. Ostern kann jedenfalls kommen! Wie findet ihr mein Hütchen? Ich habe noch ein paar der Wildlederbänder und überlege nun noch eine Tasche damit zu verzieren - oder vielleicht ein paar Handschuhe?

Schaut unbedingt auch bei den anderen Stoffspielerinnen vorbei und macht doch gern mal mit!

Fertig: Frühlingshütchen!

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Ich hatte noch Tragebilder zum Frühlingshütchen zugesagt und auch wenn das Wetter noch ein paar Haken schlägt, so naht doch Ostern. Ich werde diese Jahr wohl sehr pastellig unterwegs sein.


Das kleine Hütchen ist aus Bastelfilz und geflochtenen Wildlederbänder, geformt mit Hutmacherdraht. Es trägt sich sehr gut und ließ sich anstandslos in die Frisur setzen, sodass ich sehr zufrieden damit bin.


Das Oberteil und den Rock hatte ich bereits hier zusammen gezeigt. Beide Teile trage ich oft und gern und die Schnittmuster gehören zu denen, die ich schon mehrfach nähte. Der Pullover ist aus "Glamoursweat" und der Rock aus einem feinen Wollstoff - beides ideal für die wieder kälteren Temperaturen.


Für das Frühlingshütchen braucht es aber auf jeden Fall noch weiterer Kombinationspartner in meinem Schrank! Und mit diesem verlockenden Gedanken wünsche ich euch einen wunderschönen April mit Sonnenschein, Marienkäfern und blühenden Wiesen!
[verlinkt beim MeMadeMittwoch]
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