
Für genau solche spontanen Ideen ist es dann aber hilfreich, wenn man nicht erst alle Kisten entleeren und alle Schränke durchstöbern muss, sondern schnell und auf einen Blick die Stoffe findet. Deshalb habe ich schon vor einer ganzen Weile angefangen Buch zu führen.
Nach Farben sortiert finden sich in meinem Büchlein (moderner heißt das dann Bullet Journal) alle Stoffe, die ich auf Vorrat habe und auch einige, die ich schon vernäht habe. Mit normalem Bastelkleber klebe ich kleine Stoffpröbchen rein. Neben den kleinen Stoffpröbchen vermerke ich die Stoffzusammensetzung, Länge und Breite sowie anderes (manchmal der Preis, manchmal eine erste Idee oder was ich daraus genäht habe usw.). Wenn ich Stoffe verschenke oder verkaufe, löse ich das Pröbchen vorichtig heraus und klebe einfach ein anderes drüber.

Das Ganze hat viele Vorteile:
- Ich weiß immer, was und wie viel ich habe und 'vergesse' auch keinen Stoff.
- Ich kann direkt schauen, ob zwei Stoffe zuammenpassen oder welches Futter am besten harmonisiert.
- Ich weiß jederzeit, ob für ein bestimmtes Schnittmuster die Länge ausreicht und durch die Stoffstückchen auch ob die Struktur dazu passt.
- Und für mich auch ganz wichtig: ich kann im Stoffladen viel gezielter kaufen. Ihr kennt das bestimmt, wenn man im Laden steht und sich fragt, ob dieser Rockstoff eigentlich zu der Bluse passen würde, die man neulich genäht hat? Ich schlage dann einfach mein Büchlein auf und schaue nach. Somit passen auch Neuzugänge stets zum Rest!
- Wenn ich mal keine Idee habe, was ich als nächstes nähen möchte, kann ich mich von den Stoffen inspirieren lassen.
- Man kann es auch ein wenig als Stoffkundebuch nutzen - wie fühlt sich nochmal Viskosekrepp an? Wie dick ist Jeans mit einem bestimmten Gewicht?

Oft höre ich dann die Frage, wie ich es schaffe das Büchlein aktuell zu halten und tatsächlich werden bei mir alle Stoffe zuerst gewaschen und dann konsequent nicht in den Schrank oder in Kisten einsortiert bis ich sie katalogisiert habe. Die liegen zwar dann auch mal ein paar Tage oder Wochen rum, aber werden dann immer brav eingetragen und weggeräumt.
Man muss aber aufpassen, denn so genau katalogisiert lässt sich ein Stoffvorrat auch zusammenrechnen und dann kann einen mehr als ein Viertelkilometer Stoff auch ein wenig erschlagen.. Dann muss man halt ein paar Stoffe verkaufen oder gezielt vernähen.
Insgesamt klappt das sehr gut und ich kann jedem nur empfehlen so ein Büchlein anzulegen. Es spart viel Zeit, man hat immer einen guten Überblick und kann sehr schnell schauen, ob ein Projekt sich so verwirklichen lässt wie gedacht.
Habt ihr eure Stoffe katalogisiert? Oder seid ihr etwa solche projektbezogenen Käuferinnen?
[verlinkt bei #NaehDirwasausdemstoffregal]